Eine Kirche von 'ganz unten', ein Nuntius und Bischofsernennungen

25. Mai 2013 in Österreich


Im Rahmen der "Langen Nacht der Kirche" diskutierten in Wien die Präsidentin der Katholischen Aktion, Schaffelhofer, und ein Vertreter der Pfarrer-Initiative über Papst Franziskus und Bischofsernennungen


Wien (kath.net/KAP/red) Im Rahmen der Langen Nacht der Kirche kam es am Freitag am Abend in Wien bei einer Veranstaltung zu einem "Outing" der besonderen Art. Bei der Diskussion mit der Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, und einer Vertretung der antirömischen "Pfarrerinitiative" wurden über vermeintliche "Kirchenreformen" gesprochen. Zuerst ging es um das übliche Thema "Kommunion für Wiederverheiratete Geschiedene", per der Schaffelhofer meinte, dass in vielen Pfarren der
Empfang der Kommunion nach Rücksprache mit dem Ortspfarrer möglich sei. Man dürfe aber Menschen nicht per Kirchengesetz von der eucharistischen Mahlgemeinschaft ausschließen. Diese "Ausnahmen" schaden der Glaubwürdigkeit der Kirche, behaupte die KAÖ-Präsidentin.

Auch für den Wiener Pfarrer Hans Bensdorp, Vertreter der Pfarrer-Initiative zweiter Diskutant am Podium der Altkalksburger, sieht die Geschiedenen als besondere Zielgruppe seine "pastoralen Tätigkeit". Die zweite Zielgruppe seiner "Pastoral" dürften dann Homosexuelle sein. Hier seien besondere Weichenstellungen notwendig, da diese sich von der Kirche "ausgegrenzt" sähen. Für Bensdorp ist es ein "überkommenes kirchenrechtliches Denkmodell, dass "permanent in Sünde lebende" Menschen von der Kommunion ausgeschlossen seien. Er möchte ein Art "Mariatroster Erklärung" auch auf weltkirchlicher Ebene.

Dann sprachen beide über den neuen Papst Franziskus und meinte, dass dieser gegenüber "Einflüsterern" aus dem ultrakonservativen Lager, die frühere Bischofsernennungen in
Österreich negativ beeinflusst hätten, taub sei. Die KAÖ-Präsidentin beruft sich dabei auf ein kürzliches Gespräch mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen. (Siehe Foto!). Für Pfarrer Bensdorp sind viele inhaltliche Akzente des neuen Papstes noch unklar, hinsichtlich der Bischofsernennungen könne man trotz der "hoffnungsvollen" Besetzung der Diözese Feldkirch durch Benno Elbs noch nicht von einer "Linie" reden.

Apostolische Nuntiatur

Papst Franziskus über Bischöfe:

"Doch auch die größte Liebe schwächt sich ab und erlischt, wenn sie nicht dauernd genährt wird.“ „Der Mangel an Wachsamkeit, das wissen wir, macht den Hirten lauwarm. Er wird abgelenkt, vergesslich und sogar ungeduldig. Der Mangel verführt ihn durch Aussicht auf Karriere, durch die Verlockung des Geldes und den Kompromissen mit dem Geist der Welt.“ Mangelnde Wachsamkeit lasse den Hirten faul werden und verändere ihn „zu einem Funktionär, zu einem Kleriker, der sich mehr um sich selbst und um Organisationen und Strukturen sorgt, als um das wirklich Gute für das Volk Gottes. Er läuft dann Gefahr, den Herrn zu verleugnen wie der Apostel Petrus.“ Obwohl der Hirte dann noch immer im Namen des Herrn spreche, „ist die Hierarchie der Mutter Kirche verdunkelt und ihre Fruchtbarkeit verringert“.



Mit Material der KAP / Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich

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