Der Kampf zwischen der Liebe Christi und dem Hass des Fürsten der Welt

4. Mai 2013 in Aktuelles


Franziskus-Perle des Tages: ‚Mit dem Fürsten dieser Welt kann man in keinen Dialog treten: und das muss klar sein!’ Sanftmut und Demut: die Waffen, um sich vor dem Hass der Welt zu verteidigen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Immer sanftmütig und voller Demut muss der Christ sein, um die Schmeicheleien und den Hass der Welt und ihres Fürsten niederzuringen. Dazu mahnte Papst Franziskus in seiner Predigt am Samstag der fünften Osterwoche bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Der Papst feierte die Eucharistie mit einer Gruppe Schweizergardisten, die er besonders herzlich grüßte: „Die Kirche hat euch sehr gern, und ich auch“. Es konzelebrierte der Sekretär der Kongregation für die Bischöfe, Erzbischof Lorenzo Baldisseri.

Demut und Sanftmut „sind die Waffen, die wir haben, um uns vor dem Hass der Welt zu verteidigen“, so Franziskus, der seine Betrachtungen auf den Kampf zwischen der Liebe Christi und dem Hass des Fürsten der Welt konzentrierte. Der Herr sage seinen Jünger, sich nicht erschrecken zu lassen, „da die Welt uns hassen wird, wie sie ihn gehasst hat“ (vgl. Evangelium vom Tag, Joh 15,18-21).

„Die Straße der Christen ist die Straße Christi“, so der Papst weiter: „Wenn wir Nachfolger Jesu sein wollen, gibt es keinen anderen Weg: nur den, den er abgesteckt hat. Und eine der Folgen davon ist der Hass, der Hass der Welt und auch des Fürsten dieser Welt. Die Welt würde das lieben, was ihr Eigentum ist. ‚Ich habe euch erwählt, aus der Welt’: es war gerade er, der uns von der Welt erlöst hat, der uns erwählt hat! Mit seinem Tod, mit seiner Auferstehung hat er uns von der Welt erlöst, von der Macht Satans, von der Macht des Fürsten dieser Welt. Und darin liegt der Ursprung des Hasses: wir sind gerettet worden. Und jener Fürst, der nicht will, dass wir gerettet werden, hasst“.

So setzten sich der Hass und die Verfolgung von den ersten Tagen der Kirche bis heute fort: „Es gibt viele verfolgte christliche Gemeinden auf der Welt, in dieser Zeit mehr als in den Anfängen. Heute, jetzt, an diesem Tag und in dieser Stunde“.

Erneut erklärte Franziskus: „Warum ist das so? Weil der Geist der Welt hasst!“. Daraus ergebe sich eine stets aktuelle geistliche Mahnung: „Mit dem Fürsten dieser Welt kann man in keinen Dialog treten: und das muss klar sein! Heute bedarf es des Dialogs unter uns, er ist notwendig für den Frieden. Der Dialog ist eine Gewohnheit, eine Haltung, die wir unter uns einnehmen müssen, um aufeinander zu hören, zu verstehen... Der Dialog entsteht aus der Nächstenliebe, aus der Liebe. Doch mit jenem Fürsten kann man in keinen Dialog treten. Man kann nur mit dem Wort Gottes antworten, das uns verteidigt, weil die Welt uns hasst. Und wie sie es mit Jesus getan hat, wird sie es mit uns tun. ‚Schau her, mach das, einen kleinen Betrug... das macht ja nichts, ist doch nur eine kleine Sache’ – und so beginnt sie, uns auf einen unrechten Weg zu führen. Das ist eine fromme Lüge: ‚Tu es doch, tu es: ist doch kein Problem’, und es fängt mit wenig an, immer, nicht? Und: ‚Du bist gut, du bist so gut: du kannst das machen!’. Sie schmeichelt, und mit den Schmeicheleien weicht sie uns auf. Und dann – dann gehen wir in die Falle“.

Der Herr fordere seine Jünger auf, immer wie Schafe zu bleiben, denn wenn einer dies aufgebe, „so hat er keinen Hirten mehr, der einen verteidigt, und fällt in die Hände dieser Wölfe“. „Ihr könnt euch die Frage stellen“, so der Papst weiter: „‚Pater, was sind die Waffen, um sich vor diesen Verführungen, vor diesen Feuerwerken zu verteidigen, die der Fürst dieser Welt abbrennt? Vor diesen Schmeicheleien?’. Die Waffe ist die Waffe Jesu: das Wort Gottes – nicht in einen Dialog treten –, sondern immer das Wort Gottes, und dann die Demut und die Sanftmut. Denken wir an Jesus, als sie ihm jene Ohrfeige gaben: welch große Demut, welche Sanftmut! Er hätte sie beleidigen können, nicht? Er aber stellt nur eine Frage, in Milde und Demut. Denken wir an Jesus in seinem Leiden. Sein Prophet sagt: ‚Wie ein Schaf, das zur Schlachtbank geht’. Er schreit nicht, nichts. Nur Demut und Sanftmut. Das sind die Waffen, die der Fürst der Welt und der Geist der Welt nicht tolerieren, da ihre Vorschläge Vorschläge weltlicher Macht sind, Vorschläge der Eitelkeit, des schlecht erworbenen Reichtums“.

Heute „lässt uns Jesus an diesen Hass denken, den die Welt gegen uns hat, gegen die Nachfolger Jesu“. Die Welt hasse uns, „weil er uns gerettet hat, weil er uns erlöst hat“. Abschließend mahnte der Papst, mit Hilfe der Gottesmutter immer „Schafe“ zu bleiben, „da wir so unseren Hirten haben, und wenn wir Schafe sind, so sind wird sanftmütig und demütig“.


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