Pakistan: Todesurteil für Christen aufgehoben

5. April 2013 in Weltkirche


Jetzt auch wieder Hoffnung auf Freispruch der wegen Blasphemie zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi


Vatikanstadt (kath.net/KAP) In Pakistan ist ein wegen Blasphemie zum Tode verurteilter Christ nach acht Jahren Haft freigesprochen worden. Wie der vatikanische Pressedienst "Fides" am Donnerstag unter Berufung auf örtliche Quellen berichtet, erklärte das Berufungsgericht in Lahore den Angeklagten Younis Masih für unschuldig und ordnete seine unverzügliche Freilassung an. Der damals 27 Jahre alte Mann war laut Fides am 10. September 2005 unter dem Vorwurf der Blasphemie verhaftet und 2007 zum Tode verurteilt worden.

Hintergrund der Festnahme soll laut Fides ein Nachbarschaftsstreit gewesen sein. Masih habe muslimische Nachbarn gebeten, ihre Musik leiser zu stellen. Daraufhin sei er unter dem Vorwand der Blasphemie festgenommen und zum Tode verurteilt worden. Den Angaben zufolge legte er im September 2012 mit Hilfe christlicher Anwälte Berufung gegen das Todesurteil ein.

Einer der Anwälte sagte "Fides", er hoffe, dass es auch im Fall der wegen Blasphemie zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi zu einem Freispruch kommen werde. Sie war im November 2010 in einem aufsehenerregenden Prozess wegen Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tode verurteilt worden.

Christliche Kirchen und Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit Jahren, das Blasphemiegesetz in Pakistan werde von islamischen Fundamentalisten zum Vorgehen gegen Christen missbraucht.

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