21. März 2013 in Kommentar
Sich mit Achtung an alle zu wenden, das erklärt die Aufmerksamkeit und Sympathie, die Papst Franziskus sofort hervorgerufen hat - Von Giovanni Maria Vian (Osservatore Romano)
Vatikan (kath.net/Osservatore Romano) Papst Franziskus hat die Messe zu Beginn seines Dienstes als Nachfolger Petri und Bischof von Rom am Hochfest des heiligen Josef gefeiert, Bräutigam der Jungfrau Maria, der als Schutzpatron der universalen Kirche verehrt wird und dessen Symbol (nach spanischer Tradition eine Nardenblüte) neben dem Jesu und seiner Mutter im Wappen des Papstes dargestellt ist. Ein bedeutungsreiches Zusammentreffen, zudem der Tag auch der Namenstag von Benedikt XVI. ist. »Wir sind ihm nahe mit dem Gebet voller Liebe und Dankbarkeit«, sagte sein Nachfolger mit Feingefühl.
Die Gestalt des heiligen Josef war für den Papst Anlass, auf die Verfügbarkeit gegenüber Gott einzugehen. So wird dieser Gerechte, der Hüter der Gottesmutter Maria und des kleinen Jesus in Demut und Stille, aber vor allem in der Offenheit für die geheimnisvollen Zeichen Gottes, ein Vorbild für alle. »Hüten wir Christus in unserem Leben, um die anderen zu behüten, um die Schöpfung zu bewahren«, sagte der Bischof von Rom. Und er fügte sofort hinzu, dass diese »Berufung zum Hüten« alle Menschen angehe, nicht nur die Christen: »Sie besteht darin, Achtung zu haben vor jedem Geschöpf Gottes und vor der Umwelt, in der wir leben.«
Einfache Worte, die das Herz aller berühren wollen, der Gläubigen und Nicht-Gläubigen, gemäß einer Haltung, die für den römischen Sitz immer charakteristisch war, aber vor allem seit den Jahren des Zweiten Vatikanischen Konzils erkennbar ist. »Gebet und universale Nächstenliebe. Eine immer für das Wohl der anderen aufmerksame Initiative: päpstliche Politik«, wie Paul VI. dessen Ring der derzeitige Nachfolger trägt in einer Notiz geschrieben hat. Sich mit Achtung an alle zu wenden, das erklärt die Aufmerksamkeit und Sympathie, die Papst Franziskus sofort hervorgerufen hat.
»Erinnern wir uns daran, dass Hass, Neid und Hochmut das Leben verunreinigen! Hüten bedeutet also, über unsere Gefühle, über unser Herz zu wachen, denn von dort gehen unsere guten und bösen Absichten aus«, hat der Bischof von Rom gesagt, und dann ausgerufen: »Wir dürfen keine Angst haben vor der Güte, ja, nicht einmal vor der Zärtlichkeit!« Eine Zärtlichkeit, mit der der Papst das Volk Gottes behüten und jeden Menschen annehmen will.
Das Wappen von Papst Franziskus
Foto: Vatikan-Homepage/Screenshot
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