Erstmals seit 1054: Ökumenischer Patriarch bei Papsteinführung

18. März 2013 in Weltkirche


Erstmals seit dem großen Schisma nimmt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel an der Amtseinführung des Papstes teil


Vatikanstadt/Wien (kath.net/KNA) Erstmals seit fast 1.000 Jahren nimmt der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel an der Amtseinführung des Papstes teil. Unter den erwarteten 180 Regierungsdelegationen und zahlreichen Religionsvertretern, die am Dienstag zur Amtseinführung von Franziskus in den Vatikan reisen, ist auch Patriarch Bartholomaios I. Die Teilnahme des Patriarchen von Konstantinopel sei die erste seit dem Großen Schisma von 1054, teilte die in Wien ansässige Stiftung «Pro Oriente» am Wochenende mit.

Die Pressestelle des Ökumenischen Patriarchats in Istanbul sprach von einem «wichtigen Zeichen» für die Einheit der Christen. Bartholomaios I. wird begleitet von den Metropoliten von Pergamon (Bergama), Ioannis Zizioulas, von Italien, Gennadios (Zervos), und für Argentinien, Tarasios (Anton). Die Delegation des Moskauer Patriarchates bei der Amtseinführung wird geleitet von Metropolit Hilarion (Alfejew), dem Leiter des Außenamtes der russisch-orthodoxen Kirche.

1054 kam es in Konstantinopel zum Schisma zwischen Rom und der Orthodoxie und damit zur bis heute andauernden Trennung von West- und Ostkirche. In einer gemeinsamen Erklärung am vorletzten Tag des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) hoben Papst Paul VI. (1963-1978) und Patriarch Athenagoras die von ihren Vorgängern sanktionierte gegenseitige Exkommunikation auf. Unter Bartholomaios I. und Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hatten sich die Beziehungen zwischen Rom und Konstantinopel weiter verbessert (Archivfoto: Begegnung zwischen Bartholomaios I. und Papst Benedikt XVI.).

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