Voßkuhle lehnt Laudatio auf Cohn-Bendit wegen Pädophilie-Vorwurf ab

18. März 2013 in Deutschland


Der zum diesjährigen Theodor-Heuss-Preisträger nominierte Daniel Cohn-Bendit (Grüne) wird keine Festrede vom Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts gehalten bekommen, denn Mitte der 70iger Jahre hatte Cohn-Bendit pädophile Äußerungen gemacht


Berlin (kath.net) Daniel Cohn-Bendit (Foto), Abgeordneter der „Grünen“ im EU-Parlament und Autor eines Buches mit einem hochumstrittenen Pädophilie-Bekenntnis, ist von der Theodor-Heuss-Preis-Stiftung e.V. zum diesjährigen Preisträger nominiert worden. Der vorgesehene Festredner, Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, hat es daraufhin abgelehnt, die Laudatio zu halten. Darüber berichtete „Medrum“. Zwar hat Cohn-Bendit schon vor längerem erklärt, er würde heute seine damaligen Äußerungen so nicht wiederholen. Aber offenbar möchte Voßkuhle das Bundesverfassungsgericht offenkundig aus dieser höchst brisanten Verquickung heraushalten. Ein Sprecher des Gerichtes bestätigte „Medrum“ die Entscheidung von Voßkuhle, die Festrede abzusagen und erläuterte: Das Bundesverfassungsgericht sei „in ganz besonderer Weise gehalten, jeden Anschein zu vermeiden, es würde solche Aussagen billigen“.

Auch in Frankreich ist der Politiker der Grünen umstritten, so hatte nach Angabe von „Medrum“ der französische Politiker Philippe de Villiers in einer Diskussion im französischen Fernsehsender TF1 dem Politiker vorgeworfen: „Cohn-Bendit und seine militanten Freunde von 68 stehen am Anfang einer übergroßen Toleranz und Nachsicht für Exzesse aller Art. Jene, die geschrieen haben, es sei ‚verboten zu verbieten‘, indem sie das Ende aller Tabus und zuletzt der ‚sexuellen Repression‘ gefordert haben, sie sind moralisch verantwortlich für Perversitäten und Mißbrauch, die wir heute feststellen.“ Ungeachtet dieser Kritik und der jetzigen direkten Missbilligung von Voßkuhle hält die Theodor-Heuss-Stiftung aber weiterhin an ihrer umstrittenen Preisverleihung für Cohn-Bendit fest.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt hat inzwischen auf seiner Facebook-Seite erklärt: „Die Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an den ultralinken Radikalgrünen Daniel Cohn-Bendit ist unglaublich. Dem Vorsitzenden Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Andreas Voßkuhle ist großer Respekt dafür zu zollen, dass er die Ehrungsansprache ablehnt. Diese Entscheidung ist so weit von den liberalen Grundprinzipien unseres ersten Bundespräsidenten entfernt, dass es schon abstrus anmutet, wie das Preiskomitee zu dieser Fehlentscheidung kommen kann."

Nach Angaben von „Medrum“ gehören zum Vorstand der Theodor-Heuss-Stiftung insbesondere die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (stv. Vorsitzende) und der Politiker der Grünen, Winfried Kretschmann. Zum Kuratorium gehören unter anderen Prof. Dr. Gesine Schwan (Vorsitzende), Armin Laschet (CDU), Prof. Dr. Dr. h.c. Jutta Limbach, Cem Özdemir (Die Grünen) und Alt-Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker.

Der ehemalige Schüler der Odenwaldschule Cohn-Bendit hatte in seinem Buch „Der große Basar“ Mitte der 70iger Jahre über seine Arbeit als Erzieher in einem Kindergarten u.a. folgendes wörtlich geschrieben: „Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen. Es ist kaum zu glauben. Meist war ich ziemlich entwaffnet.“… „Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: ‚Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?‘ Aber wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt.“

Foto Cohn-Bendit: © Wikipedia/ Marie-Lan Nguyen
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