Papst Franziskus liebt das deutsche Gnadenbild 'Maria Knotenlöserin'

18. März 2013 in Spirituelles


Kardinal Bergoglio lernte das Augsburger Gnadenbild «Maria Knotenlöserin» in den 80er Jahren in Deutschland kennen und brachte eine Abbildung nach Argentinien. Dort fand das Motiv lebhaften Anklang


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Schon in seinem ersten Auftritt als Papst hat sich Franziskus auf die Muttergottes bezogen: «Morgen möchte ich zur Muttergottes gehen und beten, dass sie ganz Rom behüte», sagte er unmittelbar nach seiner Wahl am 13. März auf dem Balkon des Petersdoms. Ein besonderes Verhältnis hat Franziskus zu einer Mariendarstellung aus Deutschland: die «Maria Knotenlöserin» aus Augsburg.

Das Bild in der Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach zeigt eine jugendliche Muttergottes im rot-blauen Gewand, wie sie die Verknotungen eines langen, von zwei flankierenden Engeln gehaltenen Bandes löst. Sie steht auf einer Mondsichel; mit dem linken Fuß tritt sie auf den Kopf einer Schlange - ein traditionelles Motiv aus Genesis 3,15. Über der Szene schwebt in Gestalt einer Taube der Heilige Geist, den Christen als Ratgeber in schwierigen Situationen anrufen.

Das Werk des Augsburger Barockmalers Johann Georg Melchior Schmidtner (1625-1705) entstand im Auftrag von Hieronymus Ambrosius Langenmantel (1641-1718) und soll an eine Begebenheit aus dem Leben seines Großvaters Wolfgang erinnern: Dieser suchte angeblich in einer Ehekrise Rat bei einem Jesuitenpater, der wiederum zur Muttergottes betete, die Knoten des Ehebandes zu entwirren und zu glätten. Diese Deutung passt zu einer Szene aus dem alttestamentlichen Buch Tobit im unteren Teil des Bildes: Sie zeigt, wie der Erzengel Raphael den jungen Tobias zu seiner Braut Sara führt.

Ein anderer Bezug findet sich beim Kirchenvater Irenäus von Lyon (um 135-202). In der Schrift «Adversus haereses» («Gegen die Häresien», Buch III, Kapitel 22) beschreibt er die Leistung Marias damit, dass sie den Knoten löst, den Eva durch den Sündenfall geschürzt hat - «denn was die Jungfrau Eva durch ihren Unglauben angebunden hatte, das löste die Jungfrau Maria durch ihren Glauben».

Kardinal Jorge Mario Bergoglio lernte das Augsburger Gnadenbild in den 80er Jahren in Deutschland kennen und brachte eine Abbildung nach Argentinien. Dort fand das Motiv lebhaften Anklang. Eine Kopie befindet sich in der Pfarrkirche San Jose del Talar in Buenos Aires, dem früheren Erzbistum des neuen Papstes.

kathTube-Foto: Maria Knotenlöserin


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