5. Februar 2013 in Aktuelles
Präsident des Päpstlichen Familienrates, Erzbischof Paglia: Vorbild ist Bündnis "Manif pour tous" in Frankreich
Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Der Vatikan hat den Wert der traditionellen Familie unterstrichen. Die Kirche sei gegen jede Diskriminierung, und jeder Mensch sei von Gott geheiligt, aber eine wahrhaftige Ehe baute auf den Unterschied zwischen Mann und Frau, sagte der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Erzbischof Vincenzo Paglia, am Freitag im Vatikan. Gleichzeitig betonte Paglia aber auch, dass die Staaten eigenständige Lösungen finden sollten, um jenen Menschen zu helfen, die in nichtehelichen Beziehungen leben, damit Ungerechtigkeit vorgebeugt werde und um ihnen ihr Leben zu erleichtern. Ebenso forderte Paglia, dass sich die Kirche mehr gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben in jenen Ländern einsetzen sollte, in welchen Homosexualität ungesetzlich sei.
Der Kurienerzbischof lobte die Proteste gegen die Einführung der sogenannten Homo-Ehe in Frankreich. Dort gebe es in Form des Bündnisses "Manif pour tous" eine übergreifende Opposition der unterschiedlichsten Weltanschauungen von der Kirche bis zu Künstlern und Intellektuellen, die das Projekt aus Liebe zur Gesellschaft verhindern wollten.
Die traditionelle Familie genießt nach Paglias Worten auch in der Epoche des Individualismus weiter breite Zustimmung. So wollten etwa in Italien 80 Prozent der jungen Leute eine eigene Familie gründen. "Die Familie bleibt die fundamentale Ressource unserer Gesellschaft", so der Erzbischof. Der Wunsch danach sei ins Herz der Menschen eingeschrieben. Allerdings müsse sie von der Politik auch gefördert werden, und werde dabei oft vergessen. Stattdessen gehöre die Familie laut Paglia ins Zentrum nicht nur von Politik, sondern auch von Wirtschaft und Kultur.
Anlass der Äußerungen war die Präsentation der Dokumente des VII. Weltfamilientreffen im vergangenen Frühsommer in Mailand. Das nächste Großtreffen findet 2015 im US-amerikanischen Philadelphia statt. In den USA sei die scheidungsbedingte Abwesenheit der Väter von ihrer Familie ein besonders großes Problem, hob Paglia hervor.
Papst Benedikt XVI. wird laut Angaben am 26. und 27. Oktober 2013 im Vatikan Familien aus der ganzen Welt zu einem Gebetstreffen empfangen.
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