12. Jänner 2013 in Deutschland
Dompropst Norbert Feldhoff verwies auf erste seismologische Messungen der Erdbebenstation Bensberg, die mehrere Messstationen im Dom installiert hat. Es sei nicht absehbar, welche Schäden sich dadurch an dem mittelalterlichen Gebäude ergeben
Köln (kath.net/KNA) Der Kölner Dom soll vor Erschütterungen durch die neue U-Bahn-Linie 5 geschützt werden. Darauf haben sich bei einem Gespräch am Mittwoch Dompropst Norbert Feldhoff sowie Vertreter der Stadt und der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) verständigt. Nach Angaben des Domkapitels soll als erste Maßnahme die Geschwindigkeit der Bahnen von 30 auf 20 Stundenkilometer gesenkt werden. Zudem sei vereinbart worden, Beweissicherungen vorzunehmen und gemeinsam mit Schallgutachtern nach weiteren Lösungen zu suchen, wie Vibrationen und Geräusche reduziert werden können.
Der Dompropst hatte am 3. Januar in Briefen an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) und KVB-Vorstandssprecher Jürgen Fenske darauf aufmerksam gemacht, dass es seit Eröffnung der U-Bahn-Linie am 7. Dezember Erschütterungen und Geräuscheinwirkungen auf der Nordseite des Domes gibt. Feldhoff verwies auf erste seismologische Messungen der Erdbebenstation Bensberg, die mehrere Messstationen im Dom installiert hat. Es sei nicht absehbar, welche Schäden sich durch den Betrieb der modernen U-Bahn an dem mittelalterlichen Gebäude ergeben.
Laut Domkapitel fand das Treffen im Dom «in sehr konstruktiver Atmosphäre» statt. Alle Beteiligten hätten die Erschütterungen in unterschiedlicher Stärke persönlich wahrgenommen und anerkannt, dass diese den vorbeifahrenden U-Bahnen zuzuordnen seien. Einigkeit habe auch darüber bestanden, dass langfristige Gebäudeschäden durch die Vibrationen nicht auszuschließen seien. Zu unmittelbarer Sorge bestehe jedoch kein Anlass, hieß es. Dombaumeister Michael Hauck nannte Berichte übertrieben, wonach der Dom «wackelt».
An den Gespräch nahmen nach den Angaben neben Feldhoff und Hauck auch Domsyndikus Rechtsanwalt Wolfgang Glöckner, für die KVB Technikvorstand Jörn Schwarze und Prokurist Peter Jacobs sowie der Leiter des städtischen Amtes für Brücken und Straßenbahnbau, Gerd Neweling, teil. Um die Arbeiten zu koordinieren, wurde eine Arbeitsgruppe mit Hauck, Neweling und Jacobs gebildet, wie es hieß. Deren Ergebnisse würden in drei Wochen bei einem weiteren Termin ausgewertet und zusätzliche Maßnahmen festgelegt. Der U-Bahn-Tunnel, der zwischen dem Domchor und dem Kurt-Hackenberg-Platz entlangführt, war schon vor Jahrzehnten fertiggestellt worden.
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