1. Dezember 2012 in Weltkirche
Zwölf Gewalttäter wegen Beteiligung an christenfeindlichen Ausschreitungen im Bundesstaat Orissa im Jahr 2008 verurteilt Damals waren mindestens 90 Christen getötet und rund 56.000 Menschen aus ihren Heimatdörfern vertrieben worden.
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die katholische Kirche in Indien hat die Verurteilung von zwölf Gewalttätern wegen ihrer Beteiligung an den christenfeindlichen Ausschreitungen im Bundesstaat Orissa im Jahr 2008 begrüßt. Ein Gericht verhängte für die Angeklagten jeweils sechs Jahre Haft für ihre Attacken gegen Christen in der Stadt Kadhamal. Zehn Angeklagte wurden mangels Beweisen freigesprochen.
"Dies ist ein erster Schritt hin zur Gerechtigkeit", sagte Erzbischof John Barwa von Cuttack-Bhubaneswar gegenüber der vatikanischen Nachrichtenagentur "Fides" am Freitag. Die Christen in Orissa litten immer noch unter den Nachwirkungen der Pogrome, doch das Urteil sei ein wichtiges Zeichen zur Bekämpfung der Straffreiheit.
Die Gewalt gegen Christen in Orissa brach im August 2008 aus, nachdem ein hinduistischer Religionsführer von Maoisten ermordet worden war. Radikale Hindus beschuldigten Christen der Tat. Nach offiziellen Angaben wurden bei den anschließenden Übergriffen, Plünderungen und Brandstiftungen 90 Christen getötet und rund 56.000 Menschen aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Es war die größte Welle antichristlicher Gewalt in der Geschichte Indiens seit der Unabhängigkeit 1947.
Viel bleibe noch im Namen der Gerechtigkeit zu tun, so Erzbischof Barwa. Die Opfer warteten immer noch auf eine angemessene Entschädigung. Trotzdem hätten die Christen ihren Peinigern vergeben. "Trotz aller Schwierigkeiten und der heute weit verbreiteten Armut leben diese Menschen ihren Glauben voller Freude", so der Erzbischof weiter. Menschenrechtler beklagen, dass die meisten Täter des Pogroms nie gefasst oder sogar mutmaßliche Mörder freigesprochen wurden.
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