Erzbischof: Attentat in Beirut führt zu noch mehr Angst

20. Oktober 2012 in Aktuelles


Autobombe im Christenviertel von Beirut forderte am Freitag nach offiziellen Angaben 8 Tote und 78 Verletzte.


Beirut (www.kath.net/ KAP)
Nach dem Autobomben-Attentat in Beirut hat Erzbischof Paul Youssef Matar, der die wichtigste Diözese des Libanon leitet, vor einer grenzüberschreitenden Eskalation des Syrien-Konflikts gewarnt. "Wir bemühen uns, dass unser Land nicht in das hineingezogen wird, was in Syrien passiert. Aber es gibt Leute, die es in den Krieg treiben wollen", sagte der maronitische katholische Erzbischof von Beirut in einem Telefonat mit Radio Vatikan. Die Tat werde zu "noch mehr Terrorismus, noch mehr Angst" führen. Der Anschlag im christlichen Viertel Aschrafieh habe sich "eindeutig gegen Zivilisten" gerichtet.

Die Autobombe im Christenviertel von Beirut hatte am Freitag nach offiziellen Angaben 8 Tote und 78 Verletzte gefordert. Laut libanesischen Medien detonierte der Sprengsatz auf dem Sassin-Platz nahe dem Sitz der christlichen Partei "Kata'ib", die eine ablehnende Haltung gegenüber der Regierung von Basharal-Assad im benachbarten Syrien vertritt. Experten der libanesischen Armee gehen davon aus, dass in einem Auto etwa 30 Kilogramm TNT zur Explosion gebracht wurden.

Nach einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur NNA riefen die Krankenhäuser zu Blutspenden auf. Syriens Informationsminister Omranal-Zoubi verurteilte das Attentat laut der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA als "feigen terroristischen Akt".

In Berlin verurteilte Außenminister Guido Westerwelle den Anschlag "auf das Schärfste". Er appellierte an alle politischen Kräfte im Libanon, "kein zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen und die politische Lage stabil zu halten. Es wäre eine Tragödie für das ohnehin fragile Land und eine große Gefahr für die ganze Region, wenn es zu einem Übergreifen der schrecklichen Gewalt aus Syrien auf den Libanon oder andere Nachbarländer käme."

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