4. Oktober 2012 in Weltkirche
Zwei koptische Jungen im Alter von neun und zehn Jahren wurden in eine Jugendstaftanstalt gebracht. Angeblich hätten sie zwei Seiten aus einem Koran herausgerissen und darauf uriniert.
Kairo (kath.net) In Ägypten wurden zwei Christenkinder unter dem Vorwurf verhaftet, sie hätten zwei Seiten aus einem Koran herausgerissen und darauf uriniert. Über den Vorfall berichtete Daily News Egypt, eine unabhängige englischsprachige ägyptische Zeitung.
Der zehnjährige Mina Nady Farag und der neunjährige Nabil Nady Rizk aus der Gegend von Ezbet Marco im Süden von Beni Suef, wurden vom salafistischen Scheich Ibrahim Mohamed angeklagt und daraufhin von der Polizei verhaftet. Eines der beiden koptischen Kinder ist offenbar Analphabet. Der ägyptische Menschenrechtler Ishak Ibrahim erläuterte, der Scheich habe sich zuerst an Ishak Qastour, einen Priester der örtlichen St. Michaelkirche, gewandt und sich bei ihm über diesen Vorfall beschwert. Qastour habe Scheich Mohamed versichert, dass alle Christen in Ezbet Marco den Islam und den Koran achten. Mohamed war unzufrieden mit dieser Versicherung und verständigte die Polizei. Die Kinder selbst verneinten den Vorfall und gaben an, sie hätten die Koranseiten auf der Straße gefunden, wie Daily News Egypt weiter berichtete.
Die beiden christlichen Jungs wurden in eine Jugendstrafanstalt gebracht. Adel Ramadan, ein weiterer ägyptischer Menschenrechtler, erläuterte: Die Kinder werden wahrscheinlich ein leichteres Urteil erhalten, da sie jünger als 15 Jahre sind, aber sie unterstehen grundsätzlich demselben Recht wie Erwachsene.
Die beiden Menschenrechtler, Ramadan und Ibrahim, berichteten von einer Zunahme solcher Vorfälle, dabei würden die meisten dieser Fälle zu Gefängnisstrafen führen. Ramadan erläuterte: Wir sagen voraus, dass bis Ende des Jahres hunderte von Ägyptern wegen Verachtung des Glaubens vor Gericht stehen werden.
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