Comicstrip über das Ende des Kirchenstaates

20. September 2012 in Chronik


Über historische Ereignisse wird in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen oft wenig ansprechend informiert. Dass man Geschichte auch anders vermitteln kann, zeigt eine Initiative der Stadt Rom. Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) Auch wenn mittlerweile schon 142 Jahre vergangen sind, so gilt in Italien der 20. September 1870 immer noch als ein besonderer Gedenktag. An diesem Tag schlugen die Truppen des späteren Königs von Italien bei der Porta Pia eine Bresche in die Stadtmauer Roms. Mit der Eroberung der Ewigen Stadt fand der alte Kirchenstaat sein Ende und wurde der letzte Akt eingeleitet, der zur Einigung Italiens führte. Um an dieses geschichtlich bedeutsame Datum zu erinnern, aber auch um über die historischen Hintergründe zu informieren, hat sich die Stadt Rom etwas Besonderes einfallen lassen.

Sie präsentiert zu diesem Anlass einen Comicstrip. Das mag verwundern, aber in Italien haben Comics einen anderen Stellenwert. Vielleicht hängt dies auch ein wenig damit zusammen, dass die Hefte dort „Fumetti“ (Sprechblasen) genannt werden und ihnen nicht automatisch das Attribut „komisch“ anhaftet. Italiener kennen schon seit Jahrzehnten „Fumetti“ mit historischem, kulturellem oder religiösem Inhalt, die von allen Alters- und Bildungsklassen gelesen werden.

Die aktuellen Comics stammen aus der Feder von Saverio Di Tullio. Di Tullio, geboren 1947 in Ortona (Abruzzen), hat schon eine Reihe von „Fumetti“ zu Themen der italienischen Geschichte vorgelegt. Auch wenn bei den „Fumetti“ zum 20. September 1870 noch immer die „italienische“ Sichtweise überwiegt, so ist doch seit einigen Jahren deutlich das Bemühen um eine ausgewogenere Darstellung auszumachen, die dem Papsttum – und auch der Person des seligen Pius’ IX. (1846-1878) – Respekt entgegenbringt.


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