21. November 2002 in Aktuelles
Schwerste Christenverfolgung seit den siebziger Jahren
Saigon (kath.net/idea)
Mit der Hinrichtung von drei Christen durchGiftspritzen und der Schließung von über 350 Kirchen hat die Verfolgung derChristen in Vietnam ein Ausmaß angenommen wie zuletzt in den siebzigerJahren. Betroffen sind vor allem die Bergvölker, die sogenannten "Montagnard", in der zentralvietnamesischen Provinz Dak Lak, berichtet derInformationsdienst "Assist". Alle drei getöteten Christen seien aus dieserRegion gekommen. Sie waren nach friedlichen Demonstrationen gegen Landraubund mangelnde Religionsfreiheit im Februar 2001 festgenommen worden, und am 29. Oktober durch Injektionen hingerichtet worden. Von den rund 600.000"Montagnard", die sich aus etwa 30 Stämmen zusammensetzen, sind zwei DrittelChristen. Im September hätten örtliche Behörden außerdem 358 der 412 Kirchenin dieser Region geschlossen sowie 50 Pastoren und Gemeindeleiterinhaftiert, teilte das Missionswerk "Offene Grenzen" (Seesen/Harz) mit. Diessei die schwerste Christenverfolgung in Vietnam seit 1975, als diekommunistische Regierung Gemeinden geschlossen und ihre Leiter jahrelang inUmerziehungslager geschickt habe. Die Menschenrechtsorganisation "JubileeCampaign" (Erlaß-Kampagne) im südenglischen Guildford hat die britischeRegierung aufgefordert, Druck auf die vietnamesische Regierung auszuüben,die Entwicklungshilfe in Millionenhöhe aus Großbritannien empfange. Von denüber 80 Millionen Einwohnern Vietnams sind 54 Prozent Buddhisten, 21,8Prozent ohne Religionszugehörigkeit, 8,2 Prozent Christen, und 8,1 Prozentgehören Stammesreligionen an.
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