Papstreliquie in Würzburg

23. August 2012 in Spirituelles


Eine Reliquie des seligen Papstes Johannes Paul II. ist künftig in der Krypta der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche zu sehen


Würzburg (kath.net/POW) Eine Reliquie des seligen Papstes Johannes Paul II. (1920-2005) kann künftig in Würzburg verehrt werden. Die aus Krakau stammende Blutreliquie und der Rosenkranz des Papstes wurden am Donnerstag den Mariannhiller Missionaren überreicht.

Die Blutreliquie, ein Tropfen Blut auf einem Stoffteilchen der Albe des Seligen, werden die Mariannhiller in ein Reliquiar fassen lassen, wo sie zusammen mit dem Rosenkranz, mit dem Johannes Paul II. bei seinen Missionsreisen gebetet hatte, und einer Ikone des Seligen in der Krypta der Mariannhiller Herz-Jesu-Kirche aufgestellt werden wird.

„Johannes Paul II. war sehr mit der Mission und mit Afrika verbunden. Sein Leben und Wirken ist für uns Mariannhiller Missionare Ansporn“, sagte der Provinzial der Mariannhiller Missionare, Pater Hubert Wendl.

Ihm und dem Hausoberen des Mariannhiller Piusseminars, Pater Siegfried Milz, überreichten die Brüder Dominik Josef und Simon Kilian Renka am Donnerstag in Würzburg die Reliquien. Dominik Renka, der in Krakau Medizin studiert, betonte, mit der Übergabe der Reliquie danke er den Mariannhillern für die Unterstützung beim Bau eines Kinderwaisenhauses in Lemberg in der Ukraine. Die Einrichtung wurde am 27. Juni 2012 eröffnet.

Die Reliquie erhielt Renka vom Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz. Der einstige Papst-Sekretär hatte zwei Ampullen mit Blut aufbewahrt, das dem schwerkranken Papst wenige Tage vor seinem Tod zur Vorbereitung einer möglichen Bluttransfusion abgenommen worden war. Von einer Ampulle stammt der Blutstropfen, der jetzt in Würzburg aufbewahrt wird. Nach Angaben der Brüder Renka besteht die Möglichkeit, dass Kardinal Dziwisz zur öffentlichen Vorstellung des Reliquiars nach Würzburg reist. Der Termin steht nach Angaben der Mariannhiller noch nicht fest.

Die Verehrung von Reliquien geht bis in die Frühzeit des Christentums zurück. Als Ausdruck der Hoffnung auf die Auferstehung verehrten die Christen Gebeine und Gräber von Märtyrern besonders. Als sich das Verlangen immer stärker entwickelte, in der Nähe solcher Gräber Eucharistie zu feiern, verteilte man Reliquien auf Gemeinden und deren Gotteshäuser.

„Reliquien haben dann ihren Sinn, wenn sie das Glaubenszeugnis der Heiligen greifbar nahe bringen und von da aus zu Jesus führen. Reliquien haben nie eine Bedeutung in sich, sondern sind stets nur Verweis auf die größere Wirklichkeit Gottes, die sich in den Heiligen bezeugt“, betont Generalvikar Karl Hillenbrand in seinem Aufsatz „Mit Lichtgestalten unterwegs“ zur Heiligenverehrung.

Foto: © Bistum Würzburg


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