Erzbischof Milingo wieder in Aktion

16. November 2002 in Aktuelles


Nächsten Donnerstag erste hl. Messe in der Öffentlichkeit seit der Rückkehr in die Kirche


Vatikan (kath.net/Zenit.org)
Erzbischof Emmanuel Milingo wird seine öffentlichen Aktivitäten nächste Woche in einem kleinen Ort in der Nähe Roms wiederaufnehmen, wie es in einem Pressekommuniqué des Heiligen Stuhls heißt.

Der Text, der vom Pressesaal des Heiligen Stuhls veröffentlicht wurde, informiert "die Gläubigen", dass der emeritierte Erzbischof von Lusaka einer feierlichen Messe in der Abteikirche Casamari in der Diözese Frosinone vorstehen wird.

Es wird das erste öffentliche Ereignis sein, seitdem der Exorzismusspezialist sich zu einem Jahr spiritueller Einkehr in Argentinien zurückzog, nachdem er im Mai 2001 angeblich mit der koreanischen Akupunkteurin Maria Sung verheiratet worden war, und zwar von der Sekte des Reverend Moon.

Das erste Mal, dass der Erzbischof nach seiner Einkehrzeit in der Öffentlichkeit auftrat, war Ende September, in einem Fernsehprogramm des italienischen staatlichen Fernsehsenders RAI 1, in der er versicherte, er habe "viel gelitten, doch diese Prüfung hat mich weitergebracht".

"Mir geht es jetzt gut, doch habe ich schwierige Augenblicke durchlebt, auch wenn ich in Argentien auch fröhliche Momente erlebt habe. Ich habe Zeit zum Beten, Schreiben, Musik komponieren und zum Nachdenken gehabt", fügte er hinzu.

Die Abtei Casamari, wo er seine öffentlichen Auftritte haben wird, liegt in der Nähe von Zagarolo, wo er derzeit residiert.

In den Jahren vor dem Kontakt mit der Moon-Sekte zelebrierte Milingo "Heilungsmessen", an denen Tausende Gläubigen teilnahmen. Da es teilweise emotiv sehr beeindruckende Feiern waren, in denen das Exorzismusritual neu interpretiert wurde, verboten italienische Bischöfe ihm, in ihrer Diözese zu zelebrieren.

Diese Isolierung war es, wie Monsignor Milingo in August erklärte, als er in den Schoß der Kirche zurückkehrte, die ihn in die Krise stürzte und ihn in der Moon-Sekte Anerkennung für seine Arbeit suchen ließ, gestand er, als er auf Bitte Papst Johannes Pauls II. in die katholische Kirche zurückkehrte.

Die öffentliche Ankündigung der ersten öffentlichen Messe, ein absoluter Ausnahmefall in den Mitteilungen des Heiligen Stuhls, möchte die volle Wiederaufnahme unterstreichen, welche die katholische Kirche dem Erzbischof zuteil werden lässt, wie vatikanische Quellen Zenit verrieten.

Zugleich zeigt es, dass Monsignor Emmanuel Milingo keineswegs von der Umwelt isoliert ist, wie Frau Maria Sung verschiedene Male geklagt hat.


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