Vatikan mahnt peruanische Bischöfe, die Kircheninteressen zu vertreten

25. Juli 2012 in Weltkirche


Im Streit um die Aberkennung der Bezeichnungen „katholisch“ und „päpstlich“ für die Universität von Peru möchte der Vatikan, dass sich die Bischöfe nicht vom Rektorat der Ex-PUCP instrumentalisieren lassen.


Lima (kath.net/ACI/EWTN) Der Staatssekretär des Vatikan, Kardinal Tarcisio Bertone, hat die Bischöfe von Peru aufgerufen, sich nicht vom Rektorat der Ex-PUCP instrumentalisieren zu lassen, nachdem der Heilige Stuhl entschieden hat, ihr die Titel „Päpstlich“ und „Katholisch“ zu entziehen, kath.net hat berichtet.

In einem vom Kardinal an den Vorsitzenden der Peruanischen Bischofskonferenz (CEP) gesandten Schreiben, das in Kopie auch an die übrigen Bischöfe von Peru ging, wird darum gebeten, zu vermeiden, dass diese Institution „vom Rektorat der Universität instrumentalisiert wird“.

Im Text, der am Sonntag, dem 22. Juli, von der peruanischen Tageszeitung El Comercio bekanntgegeben wurde, ermahnt Kardinal Bertone den Vorsitzenden, der auch Erzbischof von Ayacucho ist, die Position des Heiligen Stuhls und des Erzbistums Lima zu unterstützen und „jede gegenteilige Wortmeldung kraftvoll“ zurückzuweisen.

Das Sendschreiben des Vatikans „betrachtet die Beteiligung von fünf Mitgliedern der Bischofskonferenz, die darüber hinaus nicht von der Vollversammlung der peruanischen Bischofskonferenz gewählt worden waren, an einer Körperschaft als unpassend, die von Statuten vorgesehen ist, die nicht rechtmäßig approbiert worden sind“.

Diese Bitte des Heiligen Stuhls erfolgt, nachdem die Bischöfe am vergangenen 17. April durch ein Kommuniqué die Universität in ihrem Ansuchen unterstützten, eine „integrale Lösung“ zu suchen, die zur Vorbedingung machte, dass das Erzbistum Lima die Rechtsstreitigkeiten um die Erbschaft Riva-Agüero’s beiseiteließe.

In seinem Testament machte José de la Riva Agüero, der katholische Intellektuelle, der die Grundstücke spendete, auf denen die Ex-PUCP errichtet ist, dafür zur Bedingung, dass es in der Verwaltungs-Junta, auf Ewigkeit, einen Vertreter der Kirche gäbe.

„Dieses Kommuniqué hat zur Desinformation beigetragen und deshalb wird es angebracht sein, dass die Konferenz die Desinformation wiedergutmacht“, erklärt Kardinal Bertone.

Der Text vom April, auf welchen im Brief von Kardinal Bertone angespielt wird, wurde unterzeichnet von: Salvador Piñeiro, Erzbischof von Ayacucho; Miguel Cabrejos, Erzbischof von Trujillo; Pedro Barreto, Erzbischof von Huancayo; Norberto Strotmann, Erzbischof von Chosica; und Gaetano Galbusera, Apostolischer Vikar von Pucallpa.

Kardinal Bertone merkte im Brief weiter an, dass „ich zuletzt nicht versäumen will, auch die Bestürzung zum Ausdruck zu bringen“, welche einige Initiativen verursacht haben, die von der Ex-PUCP vorangetrieben worden sind, wie die Anerkennungen für Gregorio Peces-Barba, antikatholischer spanischer Ideologe und einer der intellektuellen Autoren des polemischen Schulfaches „Educación para la Ciudadanía“ („Staatsbürgerliche Erziehung“) in Spanien, sowie für Padre Gastón Garatea, einem Priester, der wegen seiner der katholischen Lehre widersprechenden Haltungen in der Erzdiözese Lima an der Ausübung seines Priesteramtes gehindert ist.

Das Sendschreiben von Kardinal Bertone nimmt auch Bezug auf den vorgesehenen Lesezyklus des Buches "Theologie der Befreiung. Perspektiven" des Vaters der marxistischen Befreiungstheologie, dem Priester Gustavo Gutiérrez, mit der Unterstützung der Abteilung für Theologie an der Ex-PUCP.

Die Zeitung El Comercio weist abschließend darauf hin, dass sie Erzbischof Mons. Piñeiro aufgesucht hat, aber keine Antwort erhielt.

Foto: Bisheriges Logo der Universität von Peru


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