Rund 200 Millionen Christen bangen um Leib und Leben

13. November 2002 in Chronik


167.000 Christen aus Glaubensgründen umgebracht. Gebet und politisches Engagement verbessern die Lage


Pforzheim (kath.net/idea)
Der Missionswissenschaftler Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), schätzt, daß zur Zeit etwa 200 Millionen Christen an Leib und Leben bedroht sind. Jährlich würden etwa 167.000 wegen ihres Glaubens umgebracht. Besonders in islamischen Ländern sind Christen massivem Druck ausgesetzt. Sie hätten oft nur die Wahl, den ihnen offiziell zugewiesenen Status als Bürger zweiter oder dritter Klasse anzunehmen oder Moslems zu werden.

Auch in den kommunistischen Staaten Asiens verschlechtert sich die Situation. Nordkorea nimmt inzwischen den ersten Platz unter den Christenverfolgerstaaten ein, gefolgt von Saudi-Arabien, Laos und Vietnam. Unklar sei die Lage in Indien. In dem über eine Milliarde Menschen zählenden Land zerstöre der nationalistische Hinduismus das religiöse Miteinander. Auch in Bundesstaaten mit weitgehendem Religionsfrieden nehmen Angst und Unsicherheit zu. Laut Schirrmacher haben Gebete und politisches Engagement wiederholt die Lage bedrängter Christen verbessert. Beispielsweise reagiere die Türkei sensibel auf Medienberichte über Kirchenschließungen und Verhaftungen von Gemeindeleitern. Sie wisse, daß religiöse Verstöße gegen die Religionsfreiheit ihre Chancen auf einen baldigen EU-Beitritt erschwerten.


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