Hohe Auszeichnung für einen Gendarmen des Papstes

3. Juli 2012 in Aktuelles


Fast 60 Jahre lang sorgte Camillo Cibin für den Schutz des Heiligen Vaters – Nun ehrte ihn seine Heimatgemeinde. Von Ulrich Nersinger


Rom (kath.net/un) Camillo Cibin (1926-2009), der langjährige Generalinspektor der vatikanischen Gendarmerie, erhielt von seine Heimatgemeinde Salgareda (Treviso), in der er auch seine letzte irdische Ruhestätte fand, eine besondere Auszeichnung. In einer feierlichen Zeremonie benannte der norditalienische Ort den Platz vor der dortigen Mittelschule zu Ehren des verdienten päpstlichen „Schutzengels“ in „Piazzale Camillo Cibin“ um.

Camillo Cibin war am 1. Mai 1947 als einfacher Gendarm in den Dienst des Heiligen Vaters eingetreten. Als 1970 die alte Päpstliche Gendarmerie in eine zivile Polizeieinheit, die „Vigilanza“, umgewandelt wurde, betraute Papst Paul VI. den bewährten Ordnungshüter mit der Leitung des neuen Wachkorps. 2002 durfte Camillo Cibin die Umbenennung seiner Truppe in „Gendarmeriekorps des Staates der Vatikanstadt“ miterleben. Fünf Jahre später trat er mit 80 Jahren vom Amt des Generalinspektors der Gendarmerie zurück.

Cibin galt im Vatikan als eine „Ausnahmeerscheinung“, nicht nur wegen seiner unglaublich langen Dienstzeit, sondern vor allem wegen der ungewöhnlichen Professionalität und Agilität, mit denen er seinen Verpflichtungen nachkam. Bis in die letzten Tage in seinem Amt sah man ihn trotz seines hohen Alters neben dem Wagen des Papstes einhergehen bzw. laufen. Der ehemalige päpstliche Polizeichef war die Diskretion „in persona“ gewesen; kein einziges Interview konnte ihm entlockt werden.


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