Kölner Generalvikar: Null Toleranz für Missbrauchstäter

25. Mai 2012 in Deutschland


Der neue Generalvikar des Erzbistums Köln, Stefan Heße, plädiert für die Entlassung von Missbrauchstätern aus dem kirchlichen Dienst.


Köln (kath.net/KNA) Der neue Generalvikar des Erzbistums Köln, Stefan Heße (Foto), plädiert für die Entlassung von Missbrauchstätern aus dem kirchlichen Dienst. Ein erneuter Einsatz von Geistlichen nach sexuellem Missbrauch an Kindern sei kaum möglich, sagte Heße dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Freitag). Als praktikable Lösung bleibe im Grunde nur die «Null-Toleranz», was eine Entlassung bedeute. Diese US-amerikanische Praxis werde auch von den deutschen Bischöfen diskutiert und es sei durchaus möglich, «dass auch wir zu dieser Lösung kommen», so Heße.

Es gehe «nicht nur um vergangene Taten und Verjährungsfristen, sondern auch um die Glaubwürdigkeit der Kirche». Heße bezeichnete den Umgang mit den Tätern als «die vielleicht schwierigste Herausforderung, vor der wir stehen». Dabei müsse den Verantwortlichen auch klar sein, dass die Täter «ja nicht verschwänden, wenn sie keine Priester mehr wären». Auch ein Ex-Pfarrer würde in der öffentlichen Wahrnehmung «nach wie vor der Kirche zugeordnet».

Bislang ist es gemäß den von den deutschen katholischen Bischöfen in Kraft gesetzten Leitlinien möglich, Missbrauchstäter unter strengen Auflagen im Priesterdienst zu belassen. Nur die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ausgeschlossen. Die Bischöfe wollen ihre Regeln in den nächsten Monaten erneut überprüfen.

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Foto Generalvikar Stefan Heße: (c) Erzbistum Köln


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