4. November 2002 in Österreich
Auftakt des diözesanen Seligsprechungsverfahrens für den großen Sozialethiker
Wien (kath.net/PEW)
Johannes Messners "tiefe Verwurzelung im Glauben"hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in derWiener Franziskanerkirche bei der Eröffnung des diözesanenSeligsprechungsverfahrens für den großen Sozialethiker am 31. Oktobergewürdigt. Messner verdanke diese Verwurzelung seinen gläubigenEltern, so Schönborn, der betonte, dass Messners geistlicheErfahrungen sein wissenschaftliches Werk maßgeblich befruchtethätten.
Die Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg und die Herausforderungender dreißiger Jahre habe Messner bereits als junger Wissenschaftlererlebt, so Schönborn, "in der Auseinandersetzung mit denideologischen Irrwegen seiner Zeit". Einschneidend und für ihn aucheine menschliche Katastrophe sei die Machtübernahme desNationalsozialismus gewesen. Das Exil in England habe besonders auchMessners wertvolle geistliche Schriften geprägt, unterstrich derKardinal weiter.
Messners sachlich nüchternes und umfassendes Denken habe vielePriesterstudenten, aber auch viele maßgebliche Persönlichkeiten ausPolitik, Wirtschaft und Gesellschaft stark beeinflusst. Messner habesich mit allen Bereichen des sozialen Lebens, von der Familie bis hinzum Staat und zur Gesellschaft, auseinander gesetzt. Schönborn: "Sokommt er zu einem umfassenden Verständnis des Menschen und einemganzheitlichen Ansatz der Ethik, der heute, da alles in Gefahr ist,fragmentiert zu werden, große Bedeutung hat".
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