Bischof Müller: Bischöfe sind nicht an allem schuld

19. Mai 2012 in Deutschland


Regensburg Bischof bei Katholikentag: „Ich kann nicht akzeptieren, dass der Schwarze Peter wieder dem Lehramt zugeschoben wird. So können wir nicht weitermachen. Das ist nicht der Weg der Kirche“


Mannheim (kath.net/KNA) Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat Vorwürfe zurückgewiesen, die Bischöfe räumten der theologischen Forschung zu wenig Freiraum ein. «Ich kann nicht akzeptieren, dass der Schwarze Peter wieder dem Lehramt zugeschoben wird. So können wir nicht weitermachen. Das ist nicht der Weg der Kirche», sagte Müller am Samstag beim Katholikentag in Mannheim.

Bei einer Diskussion um die Zukunft der Theologie hatte der Münsteraner Theologe Klaus Müller beklagt, zuletzt seien Ergebnisse der theologischen Forschung nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zudem erscheine ihm innerhalb der Kirche «der Raum der freien Rede sehr eingeengt» im Vergleich zu Zeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils, so der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster.

Der Regensburger Bischof betonte, selbstverständlich müssten Bedeutung und Kompetenz der theologischen Fakultäten anerkannt werden. Aber neue Forschungsergebnisse müssten mit Aussagen des Lehramts der Vergangenheit und der Gegenwart übereinstimmen. Auch nütze es nichts, mit öffentlichem Druck Themen in eine bestimmte Richtung zu lenken, die den Voraussetzungen der katholischen Theologie nicht entsprächen. Es gebe nicht «die bösen Bischöfe, die nichts einsehen wollen, die den Freiraum einschränken wollen, das ist nicht die Wirklichkeit, in der wir leben.»



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