Schüller wünscht sich mehr Konflikte in der deutschen Kirche

16. Mai 2012 in Österreich


Ungehorsams-Pfarrer wirft dem ZdK Angst vor Bischöfen und dem Vatikan vor – Das Zdk hatte sich zuvor von der Schüller-Gruppe abgegrenzt


Berlin (kath.net/KNA) Der Sprecher der österreichischen «Pfarrer-Initiative», Helmut Schüller, wünscht sich schärfere Konflikte in der katholischen Kirche in Deutschland. Dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) warf Schüller vor, es sei zu «ängstlich gegenüber den Bischöfen und dem Vatikan». Diese Angst hindere das ZdK daran, die «nötigen Reformen einzufordern», erklärte Schüller in einem Interview der linksalternativen Tageszeitung «taz» (Mittwoch).

Zuvor hatte sich das ZdK von Schüllers Ungehorsams-Initiative abgegrenzt und erklärt, dass Schüller nicht beim Katholikentag in Mannheim auftreten werde.

Der frühere Wiener Generalvikar, dessen Aufruf zum Ungehorsam der Papst vor einem Monat als falschen Weg zu einer Reform der Kirche charakterisiert hatte, sagte der «taz», er wünsche sich, dass «reformorientierte Bischöfe» sich untereinander organisierten. Sie müssten sich «solide verzahnen, jeder einzelne wird sonst zur Ruhe gebracht».

Weiter forderte Schüller eine «andere Form des Dialogs». Die Forderungen nach einer Kirchenreform seien «von der Basis jahrelang geäußert», sie würden aber nicht gehört. Aus seiner Sicht gebe es aber «ein Recht der Gläubigen, beteiligt zu werden».

Den Bischöfen warf Schüller vor, auch sie hätten Angst vor Rom und ließen sich mit ihrer Loyalität zu Rom erpressen.

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