Vatikan und 'Benetton' legen Streit um Papstfoto bei

16. Mai 2012 in Chronik


Vatikansprecher Lombardi: Benetton habe öffentlich bedauert und Rechte des Vatikan an Papstfotos anerkannt - "Kuss-Foto" hatte Benedikt XVI. in Umarmung mit Kairoer Imam gezeigt


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Streit zwischen dem Vatikan und dem Bekleidungshersteller "Benetton" wegen eines Kuss-Fotos von Papst Benedikt XVI. ist beigelegt. Der italienische Konzern habe öffentlich bedauert, mit seiner Werbekampagne die Gefühle von Gläubigen verletzt zu haben, heißt es in einer Erklärung von Vatikansprecher Federico Lombardi (siehe Foto), die "Radio Vatikan" am Dienstag veröffentlicht hat.

Weiters habe das Unternehmen die Rechte des Vatikan an Papstfotos anerkannt und versichert, solche Bilder künftig nicht mehr ohne vorherige Genehmigung des Vatikan zu verwenden. Die Erklärung Benettons vom Freitag sei jedoch kaum wahrgenommen worden, so Lombardi.

Benetton hatte im November im Rahmen einer Werbekampagne mit dem Titel "Unhate" eine Fotomontage verwendet, die Benedikt XVI. zeigt, wie er den Kairoer Imam Ahmed al-Tayyeb auf den Mund küsst, kath.net hat berichtet. Der Vatikan bezeichnete dies als "nicht hinnehmbar" und leitete rechtliche Schritte gegen "Benetton" ein.

Andere Fotomontagen der Kampagne präsentierten in ebendieser Pose US-Präsident Barack Obama mit dem chinesischem Staatspräsidenten Hu Jintao, Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Präsident Nicolas Sarkozy und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Nach vielfachen Protesten zog das Unternehmen die Kampagne zurück.

Dem Vatikan sei es nicht um eine finanzielle Entschädigung gegangen, stellte Lombardi klar. Er habe lediglich eine moralische Wiedergutmachung verlangt. Diese sei durch die Anerkennung der missbräuchlichen Verwendung des Fotos erfolgt. Statt einer finanziellen Entschädigung habe der Vatikan "Benetton" zu einer Spende für einen karitativen kirchlichen Zweck aufgerufen, so der Vatikansprecher. Auch habe der Vatikan seine grundsätzliche Bereitschaft dokumentieren wollen, das Bild des Papstes in der Öffentlichkeit notfalls auch mit juristischen Mitteln zu verteidigen.

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