18. Mai 2012 in Spirituelles
Stoßgebete - was bedeutet das denn eigentlich? Ein kath.net-Impuls von Michaela Voss
Linz (kath.net) Stoßgebete sind fast so etwas wie ein RSS-Feed für GOTT, eine wertvolle Gewohnheit im Alltag, die unsere Verbindung mit Gott pflegt.
Wikipedia: "Ein RSS-Channel versorgt den Adressaten oft, ähnlich einem Nachrichtenticker, mit kurzen Informationsblöcken, die aus einer Schlagzeile mit kurzem Textanriss und einem Link zur Originalseite bestehen. ... Im Unterschied zur Benachrichtigung per E-Mail geht die Initiative bei RSS vom Empfänger aus, der den Feed abonniert hat." (Quelle Wikipedia)
Also im Klartext: GOTT wünscht sich von uns, dass wir IHM unser Leben immer neu anvertrauen. ER will an allem teilhaben, möchte in alle Aktualisierungen unseres Lebens voll eingebunden sein.
Wir haben durch Stoßgebete gleichsam eine Art "Nachrichten-Ticker", der im Gebet ständig unseren Alltag, unser Leben mit allem, was dazu gehört, vor Gott aktualisiert. Gott kennt uns - aber er möchte nicht nur von seiner Seite mit uns "VERLINKT" sein, sondern auch von unserer Seite.
Wenn wir dann auch noch in die Fürbitte gehen, für andere Menschen Stoßgebete beten, ... dann "VERNETZEN" wir uns quasi weltweit mit allen Christen und Menschen.
Der heilige Paulus sagt:
"Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist" (Eph 6,18)
Natürlich kann man nicht dauernd lange Gebete beten und immer nur mit gefalteten Händen herum laufen :)
Aber Gebet kann eine innere Haltung werden, die uns immer wieder alles auf Gott hin beziehen und ausrichten lässt.
Dann vergisst man Gott nämlich auch nicht in den wichtigen Momenten, in denen man keine Zeit zum Nachdenken hat, dann wird man in dieser guten Gewohnheit sofort und "automatisch" einfach "ONLINE mit GOTT" sein.
Stoß?Gebet - das ist
wie ein kleiner "Schubs" für die Seele, damit sie Gott nicht vergisst.
wie ein kleiner "Rempler" für unser Herz, damit es sich an Gott erinnert.
wie ein freundlicher "Stupser" der Erinnerung, dass alles Gott gehören soll und er unsere Hilfe ist.
wie ein kleines, inneres "Rütteln", das uns wach hält, wenn wir im Alltagstrott "einschlafen" und Gott vergessen würden
wie eine kleine "Erschütterung" in uns, die sofort alles Gott hinhält, was auch geschieht und nicht "bewusstlos" in den Alltag hinein leben oder in Not "erstarren" lässt.
ist ein innerer "Ruck", der uns in die richtige Richtung antreibt
Stoßgebete sind in allen Lebenslagen voller Gnade und eine wertvolle Gewohnheit, in Freude Gott dankbar zu sein denn sie helfen uns:
im Glück Gott zu preisen
im Alltag immer auch mit Gott verbunden zu bleiben
in Gewohnheiten nie müde zu werden und nichts sinnlos werden zu lassen
zu allen Tages- und Nachtzeiten Gott zu loben und an ihn zu denken
in Angst Hoffnung und Mut zu finden
in Trauer Gottes liebende Gegenwart und Trost zu spüren
in Schmerzen in Gott Kraft und Linderung zu finden
in Krankheit im Blick auf Gott Sinn und Starkmut und Heil zu finden
...
Beispiele für Stoßgebete:
JESUS ICH VERTRAUE AUF DICH!
Das hilft und ist wertvoll in allen Situationen von Angst, Mutlosigkeit, Hilflosigkeit, Trauer, Resignation, Panik, Entsetzen, Sorgen, Verschüchterung, Hemmungen, Befangenheit, Scheu, Skrupel, Unsicherheit, Verlegenheit, Gewissensbisse, innere Verkrampfung, Feigheit, Kleinmut, Zaghaftigkeit, Unruhe, Schock, ...
Drückt auf wunderbare Weise in Kürze aus: Liebe, Verbundenheit mit Gott, Vertrauen, Hoffnung, Glauben, Bekenntnis zu Gottes Liebe, Gottvertrauen, Zuversicht, Sicherheit, heiligen Optimismus aufgrund der Gnade, ...
GELOBT SEI JESUS CHRISTUS
Es ist eine alles verändernde Gewohnheit,
IMMER erst ein Lob Gottes zu suchen.
Kleine Beispiele:
Ich arbeite gerade und werde durch einen Telefonanruf oder durch eine Person gestört, was mich eigentlich ärgern könnte: "Gelobt sei Jesus Christus!". Denn ich weiß, dass Jesus gesagt hat: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,40) Ich sehe dann im Anderen den Herrn und ganz ehrlich - Jesus darf mich eigentlich immer unterbrechen - ER stört mich nie! :)
Ich hatte mir gerade etwas vorgenommen, aber eine Person oder eine andere Aufgabe kommt dazwischen: "Gelobt sei Jesus Christus!" Denn ich glaube dem Wort Gottes in der Heiligen Schrift in dem es heißt: "Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt" (Röm 8,28)
Etwas läuft komplett anders, als ich mir das vorgestellt oder erhofft habe, es scheint so, als ob alles nur noch in Katastrophen ausarten würde: "Gelobt sei Jesus Christus!" Denn ich glaube und vertraue darauf, dass Gott in jeder Lage seine Gnade für mich bereit hält und dass alles eine Chance birgt. Ich glaube, dass Gott sich in allem verherrlicht und dass alles in seinem Plan geborgen ist, der immer gut ist, weil Gott gut ist , denn in der Heiligen Schrift steht: "All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat." (Röm 8,37)
STOSSGEBETE IN NOT
Herr, erhebe dich, mein Gott, bring mir Hilfe! (Ps 3,8)
JESUS, SOHN GOTTES erbarme dich meiner.
Höre meine Worte, Herr, achte auf mein Seufzen! (Ps 5,2)
Du, meine Stärke, eil' mir zu Hilfe! (Ps 22,20)
Höre, Herr, erbarme dich Bar 3,2
Herr, hab mit uns Erbarmen; denn wir hoffen auf dich. Sei uns ein helfender Arm an jedem Morgen, sei in der Not unsere Rettung! (Jes 33,2)
LOBPREIS-STOSSGEBETE
Ich rufe: Der Herr sei gepriesen!, und ich werde vor meinen Feinden gerettet. (2Sam 22,4)
Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe. (Ps 68,20)
Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit. (Ps 113,2)
Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen. (Ps 18,47)
Gepriesen seist du, Herr. Lehre mich deine Gesetze! Ps 119,12
Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name, hoch gelobt und verherrlicht in Ewigkeit. (Dan 3,52 )
STOSSGEBETE VERGEBUNG
Gott, sei mir Sünder gnädig (Lk 18,13) (Dieses sogenannte "Zöllnergebet" wurde in der frühen Kirche schon häufig als Stoßgebet eingeübt und praktiziert.)
Sieh meine Not und Plage an und vergib mir all meine Sünden! (Ps 25,18)
Um deines Namens willen reiß uns heraus und vergib uns die Sünden! (Ps 79,9)
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
(Lk 23,34)
Um deines Namens willen, Herr, verzeih mir; denn meine Schuld ist groß. (Ps 25,11)
Herr, erhöre! Herr, verzeih! (Dan 9,19)
Zu den Blogs von Michaela Voss:
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