Erneuerungsbewegungen bilden 'Miteinander für Europa'

13. Mai 2012 in Weltkirche


Christliche Erneuerungsbewegungen trafen beim Fest 'Miteinander für Europa' mit EU-Politikern zusammen und verfassten gemeinsames Manifest – Fest 'Christen für Europa' in 130 Städten gefeiert


Wien (kath.net/örkö) Die Krise Europas darf nicht dazu führen, „Zuflucht hinter Mauern von politischem und wirtschaftlichem Egoismus“ zu suchen. Das betonen christliche Erneuerungsbewegungen in einem gemeinsamen „Manifest“. Das Manifest wurde von katholischen, evangelischen, orthodoxen, anglikanischen und freikirchlichen Christen gemeinsam redigiert.

In der Initiative „Miteinander für Europa“ haben sich seit 1999 rund 200 christliche Erneuerungsbewegungen miteinander vernetzt. Vertreter der Bewegungen trafen am Samstag in Brüssel mit EU-Politikern zusammen, im Rahmen der Veranstaltung „Miteinander für Europa“.

Die Begegnung in Brüssel am Samstag wurde in mehr als 130 europäische Städte übertragen, wo zeitgleich „Europa-Feste“ unter dem Titel „Christen für Europa“ stattfanden. In Wien wurde das Fest auf dem Stephansplatz gefeiert, die Übertragung aus Brüssel erfolgte in den Stephansdom.

Die Antwort auf die Krise könne nicht „nationalistischer Rückzug, Gegnerschaft oder Lokalpatriotismus“ sein, wird in dem „Manifest“ der Bewegungen betont. Europa brauche mehr Einheit.

„Wenn unsere Länder und Völker versuchen, die Herausforderung der globalen Welt nur allein zu bewältigen, werden sie bedeutungslos sein. Das Miteinander in Europa ist unsere Bestimmung“. Eine Zukunft in Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit könne nur durch Verbundenheit, Austausch und Zusammenarbeit gewonnen werden.

Die Christen verschiedener Konfessionen seien entschlossen, ihr Miteinander in den Dienst an der Einheit und am Frieden Europas und der Welt zu stellen: „Gemeinsam bekräftigen wir hier in Brüssel, wo wir an die Anfänge des europäischen Traumes erinnert werden, unseren Einsatz für ein geeintes und gastfreundliches Europa, in dem Freiheit, Barmherzigkeit und Solidarität das Zusammenleben prägen“.

Europa müsse sich „mit Großzügigkeit“ den Bedürfnissen der ärmeren Länder öffnen und den Frieden und das Zusammenleben aller Menschen in den Mittelpunkt seiner Bemühungen stellen.

Eingangs erinnert das „Manifest“ an die Erfahrung, dass Verschiedenheit kein Grund zur Spaltung ist: „In unserem Miteinander haben wir erlebt, dass Einheit möglich ist, eine Einheit, die die eigene Identität nicht verwischt, sondern stärkt“. Von dieser Vorstellung seien auch die Gründerväter Europas nach 1945 geprägt gewesen. Als Christen hätten sie nach der Tragödie der totalitären Systeme, nach dem Schrecken des Krieges, des Abgrunds der Shoah und der Vernichtungslager den Mut zu einem großen Traum gehabt, der „Vision von der Einheit Europas“.

Die Veranstaltung „Miteinander in Europa“ am Samstag war die dritte ihrer Art. Zuvor hatten sich in den Jahren 2004 und 2007 – jeweils in Stuttgart – Vertreter von mehr als 200 Erneuerungsbewegungen aus den christlichen Kirchen versammelt, um den Beitrag engagierter Christen für Europa zu betonen.

Bei der Veranstaltung 2007 in Stuttgart (siehe Foto) waren „sieben Ja“ als Beitrag für ein geeintes Europa formuliert worden: Ja zum Leben, zu Ehe und Familie, zur Schöpfung, zu gerechter Wirtschaft, zur Solidarität, zum Frieden, zur Verantwortung für die Gesellschaft.

Foto: © Initiative Miteinander für Europa


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