Spanien: Bischof veröffentlicht Zeugnisse Ex-Homosexueller

14. Mai 2012 in Aktuelles


Bischof Reig Plá antwortet auf Angriffe von Homosexuellen-Verbänden, indem er Zeugnisse ehemaliger Homosexueller veröffentlicht. Sie berichten vom Weg aus einer unglücklichen Lebenssituation.


Alcala de Henares (kath.net/LSN/jg)
Juan Antonio Reig Plá, Bischof der Diözese Alcalá de Henares nahe Madrid, hat auf seiner Internetseite Zeugnisse ehemaliger Homosexueller veröffentlicht. Er antwortet damit auf Angriffe spanischer Homosexuellen-Verbände.

In seiner Predigt am Karfreitag hatte Reig Plá von den Folgen der Sünde für die Seele gesprochen. Als Beispiel einer sündhaften Lebensweise hatte er neben Ehebruch und Diebstahl auch Homosexualität erwähnt. Von Ideologien beeinflusst würden Menschen, die meinen gleichgeschlechtliche Neigungen zu haben, sich dies beweisen wollen. Manche würden sich prostituieren oder in homosexuelle Nachtclubs gehen. „Ich versichere ihnen, dass sie dort die Hölle finden“, sagte der Bischof wörtlich in seiner Predigt.

Vor allem der letzte Satz hatte bei Homosexuellen-Verbänden und sozialistischen Organisationen scharfe Kritik hervorgerufen. Sie hatten angekündigt Reig Plá wegen „Homophobie“ und „Verhetzung“ anklagen zu wollen.

'Ich verkündige nur die Lehre der Kirche'

In einem Interview erklärte der Bischof in einem Interview seine Position detaillierter. Er habe nichts anderes zu verkünden als die Lehre der Kirche, betonte er. Kinder, Jugendliche und Erwachsene würden durch „ein Programm gezielter Dekonstruktion“ dazu aufgefordert, ihre sexuelle Identität in Frage zu stellen. Manche würden sich und anderen eine gleichge- schlechtliche Orientierung beweisen wollen, sagte Reig Plá.

Priester, die mit diesen Menschen in Kontakt seien, wüssten um die schlimmen Folgen bescheid. Wörtlich sagte Bischof Reig Plá: „Diejenigen Priester, welche die persönliche Situation der Menschen kennen, die denjenigen zuhören und helfen, die darum bitten, wissen, dass die Konsequenzen für viele Menschen Leid und Zerstörung sind, umgangssprachlich ausgedrückt ‚eine Hölle auf Erden’.“

Wer seine homosexuelle Lebensweise ablegen möchte, dem könne geholfen werden, fuhr der Bischof fort. Das Wort Gottes, die Sakramente der Kirche und ihre Lehre sowie das Gebet seien wirksame Hilfsmittel für ein enthaltsames Leben. Manche würden zusätzlich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Das sei nicht ohne Anstrengung möglich, sagte Reig Plá, aber das gelte auf die eine oder andere Weise für jeden, der nach dem Willen Gottes leben wolle.

Zeugnisse ehemaliger Homosexueller

Er habe mehr als einhundert Zeugnisse ehemaliger Homosexueller erhalten, schreibt Reig Plá auf seiner Internetseite. Er bedankte sich bei allen, weil sie „daran mitwirken, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, welche die Möglichkeit einer Veränderung für diejenigen, die es wirklich wollen, umgibt.“

„Ich war 18 Jahre alt, als ich mich in die erste gleichgeschlechtliche Beziehung verstrickt habe“, schreibt eine Frau. „Es hat aus Neugier begonnen und um einmal etwas anderes zu machen, aber es hat in einem Meer von Verwirrung geendet“, fährt sie fort. Nach ihrer ersten homosexuellen Erfahrung habe sie einen Psychologen um Hilfe gebeten. Doch dieser habe ihr nur gesagt, sie solle sich so akzeptieren wie sie sei. Schließlich sei sie so geboren worden. Nach einer weiteren lesbischen Beziehung, in der sie missbraucht worden war, fand sie Hilfe bei einer katholischen Organisation, die Menschen hilft, einen homosexuellen Lebensstil zu überwinden.

Ein achtzehnjähriger Mann bestätigt den Vergleich des Bischofs. „Meine gleichgeschlechtlichen Erfahrungen waren für mich tatsächlich die Hölle“, schreibt er wörtlich. „Homosexuelle Tendenzen bestehen nicht nur in der Neigung, sondern dahinter ist eine Reihe von Faktoren und Verletzungen, welche diese Neigung bedingen“, fährt er fort. In seinem Fall sei es die Zurück- weisung durch Gleichaltrige gewesen, die er bereits als Kind erfahren habe. Die Folge seien Minderwertigkeitsge-fühle, Einsamkeit, Selbstmitleid und Angst gewesen. Zusätzlich habe er einen starken Hang zu Pornographie und Masturbation entwickelt, um der Wirklichkeit zu entfliehen. „Doch seit ich begonnen habe, meine gleichgeschlechtlichen Neigungen zu überwinden, hat sich mein Leben dramatisch verändert“, schreibt er wörtlich. Er kämpfe jetzt gegen Gefühle von Selbstmit-leid, Negativität und Opfermentalität. Er betreibe jetzt Sport und habe seine selbst gewählte Isolation verlassen. Auf diesem Weg habe er gelernt, Männer richtig einzuschätzen und sie nicht mehr zu idealisieren. Damit verschwinde oft auch die gleichgeschlechtliche Neigung, fährt er fort.

Am Ende seines Zeugnisses gratuliert der Achtzehn-jährige Bischof Reig Plá zu seinem Kampf gegen die „schwule Lüge“. Es sei wichtig, diese Informationen zu verbreiten, damit die Menschen „die ‚schwule Lüge’ kennen, damit sie wissen, dass Veränderung möglich ist, damit sie wissen, dass es Hilfe für all jene gibt, die nicht mehr in diesem Leid, in dieser Hölle leben wollen.“


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