25. April 2012 in Deutschland
26-Jähriger predigt regelmäßig in einer Solinger Moschee-Gemeinde - Kölner Stadtsuperintendent: Thesen sind eine Frechheit, Vertreter muslimischer Verbände distanzieren sich
Köln (kath.net/idea) Christenfeindliche Äußerungen eines radikalen islamischen Predigers beschäftigen den Evangelischen Stadtkirchenverband Köln. Der 26-jährige Österreicher Mohamed Mahmoud war im September 2011 nach einer vierjährigen Haftstrafe wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung aus einem Wiener Gefängnis entlassen worden. Nach einem Kurzaufenthalt in Berlin zog er Ende 2011 nach Solingen bei Düsseldorf um. Aktuell soll er im hessischen Erbach (Odenwald) leben.
Verschiedene Fernsehsender berichteten über seine Kampfansage an das Christentum: Wir werden Rom erobern! Und dann wird auf dem Petersplatz oder wie das heißt, ja, das wird [...] der Platz der Konvertierung sein und der Platz, um Allahs Gesetze umzusetzen, um Allahs Strafen umzusetzen, damit genug Leute gucken können!
Der Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Rolf Domning, nannte diese Äußerungen des Hasspredigers gegenüber idea eine Frechheit. Zum Einzugsgebiet von Mahmoud, der regelmäßig in einer Solinger Moschee-Gemeinde predigt, gehört auch Köln.
Zusammenarbeit mit reformorientierten Muslimen
Wie Domning ferner erklärte, distanzierten sich auch Vertreter muslimischer Verbände mit großer Deutlichkeit öffentlich von den Aussagen des islamistischen Predigers. Mit Repräsentanten eines aufgeklärten und reformorientierten Islams wie zum Beispiel der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Köln) sei auch der Kölner Stadtkirchenverband im Dialog.
Domning: Gemeinsam gestalten wir mit unseren Kirchengemeinden vor Ort und auf Ebene der Diakonie- und Bildungseinrichtungen eine gute interreligiöse Nachbarschaft, die von gegenseitigem Respekt, Anerkennung und einem gemeinsamen Bemühen um ein wechselseitiges Kennenlernen der Kulturen und Religionen geprägt ist, und zwar auf dem Boden des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Dafür arbeite man auch man auch im Kölner Rat der Religionen. Er wurde 2006 von rund 20 Religionsgemeinschaften gegründet und setzt sich für die Förderung des interreligiösen Dialogs ein.
Foto: youtube
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