Peru: Streit um die katholische Universität

1. März 2012 in Weltkirche


Ist die Päpstliche Katholische Universität von Peru (PUCP) nicht mehr katholisch und fördert Abtreibung?


Lima (kath.net/ACI/EWTN Noticias) Der Lateinamerika-Leiter des Population Research Institute (PRI), Carlos Polo, sagte am Montag, dass die Päpstliche Katholische Universität von Peru (Pontificia Universidad Católica del Perú; PUCP) nicht nur seit vielen Jahren nicht mehr katholisch war, sondern, dass sie sich –institutionell– für Abtreibung und die Gender-Ideologie einsetzt.
Die Fernsehdebatte, an der Polo zusammen mit dem jungen Kommunisten Gonzalo Aguilar teilnahm, drehte sich um den am 21. Februar vom Heiligen Stuhl den PUCP-Autoritäten erteilten Auftrag, spätestens bis zum Ostersonntag, dem 8. April, ihre Statuten der Apostolischen Konstitution Ex Corde Ecclesiae anzupassen, die für die katholischen Universitäten auf der ganzen Welt gilt.

Polo betonte, dass die PUCP „seit langem aufgehört hat, katholisch zu sein. Jeder, der (dort) studiert hat, weiß, daß sie das nicht ist, und beruflich sehe ich heute, in der Organisation, die ich leite, dass die Mehrheit der Organisationen Pro-Abtreibung von Absolventen der katholischen Universität geführt werden".

„Ich habe von 1982 bis 1987 an der als Sozialistische Republik der Gesellschaftswissenschaft bekannten Fakultät studiert. Meine ganze Ausbildung war ein absolut Gott-fernes, atheistisches Curriculum".

Außerdem, verriet Polo, „hat die Katholische Universität nicht nur Professoren, die für Abtreibung sind, sondern sie arbeitet institutionell mit Abtreibung propagierenden Organisationen zusammen".

„In der Rechtsfakultät gibt es ein Observatorium für Bioethik und Recht, das sehr koordiniert mit dem Centro de Bioética de Barcelona zusammenarbeitet, welches der größte Abtreibungs-Förderer in Spanien ist".

Polo wies darauf hin, dass die Direktorin des Zentrums für Bioethik und Recht an der PUCP, Paula Siverino, „eine Abtreibungsaktivistin auf Lateinamerika-Ebene ist".

„Die Graduiertenschule der Katholischen Universität hat einen Aufbaustudiengang Genderstudien, der Ideologie, die in einem New Yorker Laboratorium geschaffen wurde, um die Welt zu entchristianisieren sowie Abtreibung und Geburtenkontrolle zu propagieren".

Das Problem mit der PUCP, so der führende Lebensrechtler, begann, als der Erzbischof von Lima, Kardinal Juan Luis Cipriani, an der Verwaltung der katholischen Universität teilzunehmen bat, so „wie die Statuten jedweder katholischen Universität sind, als Großkanzler".

„Es ist so offensichtlich, dass die Universität seit langem aufgehört hatte, katholisch zu sein, dass es Pflicht nicht (speziell) von Kardinal Cipriani, sondern jedes Erzbischofs von Lima ist, an der Universität teilzunehmen".

Angesichts der Rechtfertigungen von Gonzalo Aguilar, Verteidiger der angeblichen „Autonomie" der PUCP und militantes Mitglied der Kommunistischen Partei Rotes Vaterland, wonach die Universität Theologie-Kurse anbieten und es im Campus doch eine pastorale Betreuung geben würde, rief Carlos Polo in Erinnerung, dass er während seines Studiums zwei akademische Jahre lang Theologie studierte „und, in der zweiten Hälfte des Kurses angelangt, musste ich dem Pater, der die Vorlesungen gab, sagen: ‚Wir werden den Kurs bald beenden, wann werden wir über Gott sprechen?‘".

„Offensichtlich gehörten sie einer theologischen Strömung an, welche den Glauben entchristlicht; wir alle kennen sie, sie ist jetzt nicht mehr in Mode, aber sie formte Generationen“.

Einige von Polo’s Kommilitonen an der PUCP, die die Reihen dieser Strömung theologischen Pseudodenkens verstärkten, sind aktuell „Teil der Administration der Bürgermeisterin (Susana) Villarán, sie treiben die gay-Verordnung voran, die rosa Zone, Gesetze zugunsten der Abtreibung, und sind dieselben, die den Kardinal (Cipriani) beleidigen".

„Ich bin durch die Universität spaziert, habe alle Wandzeitungen gesehen, alle Beleidigungen der Kirche; und heute sind wir hergekommen, um darüber zu diskutieren, ob die Universität katholisch ist?“

Aguilar, der sich in seinem Internet-Blog als Marxisten-Lehrling bezeichnet, antwortete, dass es in der PUCP „keine antichristliche noch antikatholische Haltung gibt, innerhalb der Universität gibt es Teilnahme katholischer Sektoren und katholischer Gruppen, die demokratisch innerhalb der Universität wirken".

„Was passiert, ist, dass hinter dieser Absicht (dass der Papst die Führungsriege bestimmt) andere Themen stehen, es ist das Wirtschaften mit dem Vermögen der Universität und auch ein ideologisches Thema".

Nach Aguilar, „betreten (die Studenten) die Katholische Universität nicht, um dogmatisiert zu werden, weder von einer Strömung noch von der anderen. Sie werden weder antichristlich noch christlich sein, katholisch noch antikatholisch, sie werden sein, was sie wollen".

Der Lateinamerika-Leiter des PRI erklärte seinerseits, dass die aktuelle Vizeministerin des Frauenministeriums, Marcela Huaita, im Genderstudien-Aufbaustudiengang der PUCP lehrt.

Eine andere Führungskraft der Katholischen Universität war Rocío Villanueva, bis vor kurzem Leiterin des Instituts für Demokratie und Menschenrechte dieser Lehranstalt. „Sie verzichtete darauf, Direktorin zu sein, um Vizeministerin von ‘Mocha’ (Aída) García Naranjo zu werden, aber ihre desaströse Amtsführung dort erlaubte nicht, dass sie ihre Pläne zu Ende führen konnte, doch sie war die Betreiberin des nationalen Gender-Plans, in dem die Straffreiheit für Abtreibung geplant wird ", erklärte Polo.

„Bei allen Versuchen, Abtreibung in Peru straffrei zu stellen, ist die Frau (Rocío Villanueva) dabei".

Nach dem Zitieren von Erklärungen des gegenwärtigen Rektors der PUCP, Marcial Rubio, der vor der peruanischen Presse fest behauptet hatte, dass die Statuten der Universität die Apostolische Konstitution Ex Corde Ecclesiae erfüllten, wies der Lateinamerika-Leiter des PRI darauf hin, dass jetzt, da „der Vatikan ihnen sagt: ‚Ihr müsst das Statut ändern und habt eine Frist bis zum 8. April‘, das doch heißt, dass sie die Unwahrheit gesagt haben".

Polo forderte Marcial Rubio heraus, ihn zu verklagen, wenn er meinen würde, dass er lüge, und betonte, dass ein Rektor jedweder Universität „nicht die Unwahrheit sagen darf".

So ein Rektor „kann nicht eine Institution leiten, die auf das Studium jeglicher Wissenschaft hin ausgerichtet ist, denn der Gegenstand jeglicher Wissenschaft ist es, die Wahrheit zu sagen, und hier wurde die Unwahrheit gesagt", schloss er.


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