16. Februar 2012 in Familie
Die Priester auf Tournee. Ein Zeugnis für die Schönheit des Priestertums, der Lebensfreude und der katholischen Herzlichkeit. Ein Bericht vom Konzert in der Basilika in Altötting mit 800 Zusehern, Verleihung der Goldenen CD - Von Linda Noé
Altötting (kath.net)
Durch stürmischen Wind und bei Schneefall machen wir uns auf zu einem ganz besonderen Konzert:
Die Priester, wie sie sich als Gesangstrio nennen, live in der Basilika St. Anna in Altötting. Sie nennen sich nicht nur so, sondern sie sind es auch alle drei: Abt Rhabanus Petri OSB, Pater Vianney Meister OSB und Diözesanpriester Andreas Schätzle haben im Oktober 2011 ihr Debütalbum mit dem Titel Spiritus Dei veröffentlicht und sind nun seit Ende Jänner auf Deutschlandtournee.
Heute ist bereits das zehnte Konzert in Folge und der Auftritte hier im bayrischen Marienwallfahrtsort ist ein Höhepunkt, ein Heimspiel sozusagen für die drei katholischen Priester. Eine DVD soll vom Konzert gedreht werden, beim Soundcheck erleben wir hektischen Medienrummel und ein sehr freundliches Team. Die drei Priester arbeiten professionell, der Mönchshabit der Benediktiner bleibt eine interessante Herausforderung für die Augen inmitten allen Trubels, der schwenkbaren Kameras mit ihren langen Armen, der Scheinwerfer und Mikrophone.
Um 20 Uhr beginnt das Konzert in der mit 800 Leuten bis zum letzten Platz gefüllten Basilika mit dem Hit Spiritus Dei (hunderttausende Aufrufe auf youtube). Die Priester, in Ordensgewand bzw. Soutane, gemeinsam mit einer fünfköpfigen Band bestehend aus Schlagwerk, zwei Keyboards, Violine, Cello sowie zwei Backgroundsängerinnen, betreten die kirchliche "Bühne", nachdem sie den Kopf vor dem Altar geneigt haben. Das Programm des Abends besteht größtenteils aus Liedern ihres Debütalbums, dazwischen erzählt der Abt von Schweiklberg, Rhabanus Petri, aus seinem Tagesblauf als Mönch, erklärt die Gebetszeiten, spricht von der Anbetung und leitet damit über zum Tantum Ergo, das P. Vianney Meister in seiner Eigenschaft als Chefcantor a capella dirigiert.
Nach O Haupt voll Blut und Wunden liest Andreas Schätzle, begleitet von Instrumentalmusik, ein Gedicht von Khalil Gibran vor: Von der Liebe. Er singt anschließend, mit Gitarre in der Hand, einen selbstgeschriebenen Titel: Tau des Morgens, ein Lied zum Anlass einer Taufe, das er heute den Waisenkindern in Tansania widmet, die mit dem Kauf der Priester-CD durch eine Spende unterstützt werden. Danach folgt ein Publikumshit: Das Halleluja von Leonard Cohen, Dieser Weg von Xavier Naidoo, im ungenierten Stilwechsel geht es über in die Moldau mit einem lateinischem Text, der von P. Vianney verfasst worden ist. Die Band wird vorgestellt, dann präsentieren die zwei Backgroundsängerinnen im Duett das Ave Maria von Bach/ Gounod.
Es folgt Qui solum Deum, einer meiner persönlichen Lieblingstitel auf der CD, mittlerweile ist das Publikum in der Kirche trotz der kühlen Lufttemperatur voll aufgewärmt, der Funke ist übergesprungen. P. Vianney Meister steht zwischen den beiden anderen Priestern mit seinem Standmikrophon wie ein Fels in der Brandung, die Hände die meiste Zeit unter seinem Skapulier verborgen. Die Priester mit ihrer Band sind live wirklich ein Genuss für die Ohren, klingen im Vergleich zur CD (besonders instrumental) auf äußerst positive Weise schlichter und strahlen eine warme Herzlichkeit aus. Bei Ode an die Freude ertappe ich mich selbst dabei, wie ich unwillkürlich immer wieder lächeln muss, es ist wirklich Freude an Gott und am Geschenk des Lebens, die transportiert wird. Die drei Priester tragen nun abwechselnd und begleitet von Instrumentalmusik einen irischen Segen vor - Desiderata (siehe Anhang). Zum Abschluss des Konzertes gibt es Standing Ovations und Bravorufe, das Publikum ist nicht mehr zu halten.
Nun wird den Priestern die Goldene CD für über 100.000 verkaufte Alben in Deutschland überreicht und Johanna Hulatsch, die Afrika-Missionarin von Radio Maria Österreich, übernimmt den Scheck über 50.000 Euro für ihr Waisenhausprojekt in Tansania. Das Publikum verlangt eine Zugabe und die mitreißende Uptempo-Nummer Glorificamus te wird noch einmal gesungen, jetzt unterstützt vom mitklatschenden Publikum. Als krönenden Abschluss präsentieren die drei Priester auch noch ein zweites Mal das Halleluja - das Publikum singt den Refrain mehrmals alleine, motiviert von Abt Rhabanus: Bitte alle mitsingen unter dem Motto aus der Heiligen Schrift: Fürchtet Euch nicht!
Danach halten sich die Priester für Begegnungen mit den Konzertbesuchern noch lange im hinteren Teil der Kirche auf, sprechen mit den Menschen, werden um Autogramme gebeten und fotografiert.
Zum Abschluss berührt mich noch ein Gespräch mit einem jungen Paar aus Mühldorf, Lara W. und Dominic R., 18 bzw. 20 Jahre alt, die nach eigenen Angaben keine typischen Kirchgänger sind. Aufmerksam wurde Dominic auf Die Priester durch eine Fernsehwerbung, kaufte sich die CD und war dermaßen begeistert, dass er von seiner Freundin die Konzertkarte zu Weihnachten geschenkt bekam. Es sei einfach einmal was anderes als diese ganze Discomusik und rege zum Nachdenken an: Das Konzert von den Priestern erlebe ich als eine ganz neue Begegnung mit dem Glauben. Es ist einmal kein du musst! wie in der Schule oder Vermittlung durch die Eltern, sondern ganz freiwillig.
Irischer Segen:
Geh´ deinen Weg ruhig - mitten in Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag.
Steh´ mit allen auf gutem Fuße, wenn es geht,
aber gib dich selbst nicht auf dabei.
Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an,
selbst die Unwissenden, Dummen -
sie haben auch ihre Geschichte.
Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für Dein Gemüt.
Wenn du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, dass Eitelkeit und Bitterkeit Dich erwarten.
Denn es wird immer größere
und geringer Menschen geben als dich.
Erfreue dich an deinen Erfolgen und Plänen.
Strebe wohl danach weiterzukommen,
doch bleibe bescheiden.
Das ist ein guter Besitz
im wechselnden Glück des Lebens.
Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften.
Die Welt ist voller Tricks und Betrug.
Aber werde nicht blind für das,
was dir an Tugend begegnet.
Sei du selbst - vor allem:
heuchle keine Zuneigung, wo du sie nicht spürst.
Doch denke nicht verächtlich von der Liebe,
wo sie sich wieder regt.
Sie erfährt soviel Entzauberung, erträgt soviel
Dürre und wächst doch voller Ausdauer,
immer neu, wie das Gras.
Nimm den Ratschluss deiner Jahre
mit Freundlichkeit an.
Und gib deine Jugend mit Anmut zurück,
wenn sie endet.
Pflege die Kräfte deines Gemüts,
damit es dich schützen kann,
wenn Unglück dich trifft,
aber überfordere dich nicht durch Wunschträume.
Viele Ängste entstehen durch
Enttäuschung und Verlorenheit.
Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von dir.
Im übrigen aber sei freundlich und sanft zu dir selbst.
Du bist ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger wie die Bäume und Sterne es sind.
Du hast ein Recht hier zu sein.
Und ob du es merkst oder nicht -
ohne Zweifel entfaltet sich die Schöpfung so,
wie sie es soll.
Lebe in Frieden mit Gott, wie du ihn jetzt für dich begreifst.
Und was auch immer deine Mühen und Träume
sind in der lärmenden Verwirrung des Lebens -
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.
Mit all´ ihrem Trug, ihrer Plagerei
und ihren zerronnenen Träumen -
die Welt ist immer noch schön!
Die Priester - Album Spiritus Dei - Im KATHSHOP erhältlich
Hinweis: Viele Fotos vom Konzert auf KathTube
Sehen Sie auf KATHTUBE auch das exklusive Video-Interview mit den PRIESTERN in Altötting
Video: kathTube: Beginn und Lied "Spiritus Dei" in Altötting
kathTube: Lied "Jesus bleibet meine Freude"
kathTube: Die Priester - Ave Maria
kathTube: Die Backgroundsängerinnen singen das Ave Maria
kathTube: Die Priester singen "Heilig, heilig, heilig
kathTube: Übergabe der Goldenen Schallplatte
kathTube: Die Priester Andreas Schätzle - Tau des Morgens
kathTube: Die Priester Halleluja von Leonard Cohen
Laufend weitere Videos auf kathTube in den nächsten Tagen!
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