13. Oktober 2002 in Spirituelles
Aus Auschwitz an seine Mutter "Denn der Liebe Gott ist überall und denkt mit großer Liebe an alle und an alles"
Rom (kath.net/Zenit.org)
Anlässlich des 20. Jahrestages der Heiligsprechung von Pater Maximilian Kolbe (10. Oktober 1982) haben die Minoritenkonventualen von Polen in Niepokalanow 50 km von Warschau entfernt ein Archiv eröffnet, welches der Martyrer von Auschwitz selbst eingerichtet hat.
Außer den Manuskripten des Heiligen ist vor allem der letzte von ihm geschriebene Brief an seine Mutter zu erwähnen. Dieser Brief ist mit einer Innigkeit verfasst, die in den anderen Briefen so nicht zu finden ist. Der Inhalt lässt darauf schließen, dass das freiwillig dargebrachte Opfer seines Lebens anstelle eines zu Tode verurteilten Familienvaters ein lebenslanger Reifeprozess war.
Hier nun der Inhalt des Briefes: "Meine liebe Mutter, Ende Mai bin ich mit einem Eisenbahnkonvoi im Konzentrationslager Auschwitz angekommen. Mir geht es gut, liebe Mutter. Um mich und meine Gesundheit brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn der Liebe Gott ist überall und denkt mit großer Liebe an alle und an alles. Vielleicht schreibst du mir erst, wenn ich dir einen weiteren Brief schicke, denn ich weiß nicht wie lange ich überhaupt hier bleibe. Ganz herzlich grüßt und küsst dich, Raimund Kolbe".
Am 14. August 1941 bekam Pater Kolbe im Todesbunker des Konzentrationslagers die Todesspritze. Zuvor hatte er zwei Wochen lang mit 16 weiteren Leidensgenossen nichts gegessen und getrunken, nur vier haben überlebt. Sie wurden zu weiteren Repressalien verdonnert. Der letzte, der starb, war Pater Kolbe. Er streckte dem Henker genau so spontan seinen Arm für die Todesspritze hin wie er freiwillig für den Familienvater den Todesplatz einnahm.
Ein Jahr nach seiner Wahl sagte der Heilige Vater in Auschwitz: Maximilian Kolbe machte es Jesus gleich, er erlitt nicht den Tod, sondern schenkte sein Leben dahin".
Diese Worte gehen auf einige geschriebene Worte von Pater Kolbe zurück, einige Wochen vor seinem Tod: "Leiden, arbeiten und sterben wie Ritter, nicht eines normalen Todes, sondern zum Beispiel mit einer Kugel im Kopf, unsre Liebe zur Unbefleckten Jungfrau besiegelnd, wie ein echter Ritter das eigene Blut vergießend bis zum letzten Tropfen, um die Eroberung der ganzen Welt für Sie zu beschleunigen. Ich kenne nichts höheres".
Anmerkung von KATH.NET: Maximilian Kolbe ist einer der "KATH.NET-Heiligen"
© 2002 www.kath.net