Keine Kommunion für US-Politikerin Pelosi

11. Februar 2012 in Aktuelles


Nancy Pelosi, führende Politikerin der US-Demokraten, sollte keine Kommunion empfangen dürfen, fordern Kritiker. Begründung: Pelosi befürwortet Abtreibungen und Obamas umstrittene Krankenversicherung.


Washington (kath.net/LSN/CNA/jg)
Nancy Pelosi, Fraktionsvorsitzende der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, sollte nicht zur Kommunion zugelassen werden. Das fordert Edward Peters, einer der führenden Kirchenrechtler der Vereinigten Staaten.

Peters beruft sich auf Canon 915 des Codex Iuris Canonici (CIC) von 1983. Dort heißt es wörtlich: „Zur heiligen Kommunion dürfen nicht zugelassen werden (...) sowie andere, die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren.“ Peters sieht dies bei Pelosi als gegeben an. Obwohl die Politikerin sich immer wieder als „katholisch“ bezeichne, unterstütze sie die Freigabe der Abtreibung. Wenn das nicht als hartnäckiges Verharren in schwerer Sünde zu qualifizieren sei, dann wisse er nicht, was sonst darunter zu verstehen sei, schreibt Peters in seinem Internet-Blog.

Fr. John Zuhlsdorf, Priester und populärer Blogger, stößt in das gleiche Horn. Er fordert Erzbischof Niederauer von Pelosis Heimatdiözese San Francisco und Kardinal Wuerl von der Erzdiözese Washington D.C. auf, Pelosi nicht mehr zur Heiligen Kommunion in ihren Diözesen zuzulassen. Anlass für Zuhlsdorf Aufforderung ist eine Aussage Pelosis bei einer Pressekonferenz Anfang Februar. Ein Reporter hatte erwähnt, dass die Krankenversicherung bald alle – auch religiöse – Arbeitgeber verpflichten werde, für ihre Mitarbeiter Versicherungen abzuschließen, die Verhütungsmittel und Sterilisationen einschließen. Anschließend fragte er Pelosi, ob sie gemeinsam mit den Katholiken des Landes diese Maßnahme bekämpfen werde. Pelosi antwortete wörtlich: „Zunächst einmal werde ich mit den Katholiken dieses Landes die Regierung in dieser Sache unterstützen. Ich glaube, sie haben eine sehr mutige Entscheidung getroffen und ich unterstütze sie.“

Pelosi stelle sich als Katholikin gegen die Bischöfe, welche die katholische Lehre verteidigen. Sie sei eine einflussreiche Politikerin und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die ihre Position ausnütze, um in schwerwiegenden Fragen gegen die Kirche zu arbeiten, kritisiert Zuhlsdorf. „Exzellenz! Eminenz! Wie lange soll das noch weitergehen? Was muss sie noch tun?“ fragt er in Richtung Erzbischof Niederauer und Kardinal Wuerl.

Es gehe beim Kanon 915 des Kirchenrechtes nicht um die Einschränkung des Gewissens, schreibt Peters. Es gehe darum, Worte und Taten ernst zu nehmen und deren wahren Charakter anzuerkennen. Pelosi solle die Kommunion verweigert werden, damit ihr und der Gemeinschaft der Gläubigen die Schwere ihres Fehlverhaltens klar werde, fordert der Kirchenrechtler.

Nancy Pelosi ist eine der führenden Politikerinnen der demokratischen Partei. Seit 1987 gehört sie dem US-Repräsentantenhaus an. Von 2007 bis 2011 war sie dessen Sprecherin. Seit 2011 ist sie Fraktionsvorsitzende der Demokraten.


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