12. Jänner 2012 in Deutschland
Piratenpartei: Gesetzliche Gleichstellung aller Partnerschaften - unabhängig von Geschlecht und Anzahl (!) der Partner Kritik gibt Papstaussage verkürzt und verändert wieder
Berlin (kath.net) Die Piratenpartei hat sich in einer Aussendung sehr deutlich von der katholischen Familienpolitik distanziert. Die Behauptung des Papstes, die Homo-Ehe bedrohte die menschliche Würde, ist abwegig, ließ der Vorsitzende Sebastian Nerz in einer Aussendung wissen.
Damit gab er zunächst eine Aussage des Papstes falsch und in ihrem eigentlichen Inhalt stark verkürzt wieder. Nerz folgte damit wie auch andere Presseorgane der irrigen Darstellung der amerikanischen Nachrichtenagentur "Reuters" vom 9. Januar 2012.
Der Papst hatte am Montag vor dem beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Korps gesagt: "Außer einem klaren Ziel wie dem, die Jugendlichen zu einer vollen Kenntnis der Realität und damit der Wahrheit zu führen, braucht die Erziehung auch Räume. Unter diesen steht die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründete Familie an erster Stelle. Es handelt sich dabei nicht um eine bloße gesellschaftliche Konvention, sondern um die Grundzelle der ganzen Gesellschaft. Folglich bedroht eine Politik, welche die Familie gefährdet, die Würde des Menschen und die Zukunft der Menschheit selbst".
Der Piraten-Vorsitzende wertete die Aussage als religiöse Bevormundung in der Familienpolitik. Hingegen erkenne die Politik die Würde des einzelnen Menschen erst in dem Moment an, in dem sie ihn in seiner freien Entfaltung respektiert und unterstützt.
Wie diese Würde des Einzelnen in seiner freien Entfaltung für die Piraten konkret aussieht, erläuterte der Vorsitzende im Anschluss daran: Die Piratenpartei setzt sich für die Gleichstellung aller Partnerschaften ein unabhängig von Geschlecht und Anzahl. Dies fordere die Einführung eines Adoptivrechts für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften.
Die eingetragene Partnerschaft will die Piratenpartei darüber hinaus für alle Formen der Partnerschaft auch solche von mehr als zwei Personen öffnen. Um die freie Selbstbestimmung der eigenen sexuellen Identität zu gewährleisten, schlagen die Piraten eine Reihe konkreter Maßnahmen vor. So soll das Merkmal Geschlecht durch den Staat nicht mehr erhoben werden dürfen.
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