Vatikan vereinfacht Zeremonie für Kardinalserhebungen

8. Jänner 2012 in Aktuelles


Verleihung von Birett, Kardinalsring und Titelkirche werden zusammengelegt - Ziel der Vereinfachung sei es, jeden Anschein zu vermeiden, die Kardinalserhebung sei ein eigenes Sakrament, schreibt der Osservatore Romano


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan hat die Zeremonie für Kardinalserhebungen reformiert. Wie die vatikanische Tageszeitung "Osservatore Romano" am Sonntag berichtet, werden die 22 neuen Kardinäle im Februar nach einem überarbeiteten und vereinfachten Ritus in das Kardinalskollegium aufgenommen.

Die neuen obersten kirchlichen Würdenträger erhalten demnach ihre Insignien, den roten Kardinalshut ("Birett") und den Kardinalsring sowie ihre Titelkirche, erstmals in einem gemeinsamen Akt. Zudem habe das Amt für die liturgischen Feiern des Papstes zwei päpstliche Gebete verändert und die Schriftlesung verkürzt.

Benedikt XVI. hatte am Freitag die Ernennung von 22 neuen Kardinälen angekündigt, unter ihnen der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, Erzbischof Fernando Filoni, sowie die Erzbischöfe Timothy Dolan (New York), Rainer Maria Woelki (Berlin) und Dominik Duka (Prag) sowie der Jesuit und Dogmatikprofessor Karl Josef Becker.

Ziel der Überarbeitung und Vereinfachung sei es, jeden Anschein zu vermeiden, die Kardinalserhebung sei ein eigenes Sakrament, schreibt der "Osservatore Romano". Konsistorien seien in der Kirchengeschichte zu keinem Zeitpunkt als liturgischer Akt betrachtet worden.

Die Zusammenlegung der Verleihung von Birett, Kardinalsring und Titelkirche trage dem Umstand Rechnung, dass die Unterscheidung zwischen öffentlichem und geheimen Konsistorium schon seit längerem hinfällig geworden sei.

Ursprünglich, vor der letzten Reform der Zeremonie im Jahr 1969, war der Kardinalshut vom Papst im öffentlichen Teil des Konsistorium verliehen worden, Titelkirche und Kardinalsring in einem anschließenden geheimen Teil.

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