Christus verkündigen, weil er der einzige Retter der Welt ist

10. September 2011 in Jugend


Jugendkatechese von Pater Karl Wallner auf dem Kongress „Freude am Glauben“.


Karlsruhe (kath.net/pl) Als Mönche im schwarzweißen Habit im McDonald´s essen zu gehen, sei „ein gutes Apostolat“, sagte Pater Karl Wallner OCist. In seiner Jugendkatechese beim Kongress „Freude am Glauben“ holte der Theologieprofessor und Mönch aus Heiligenkreuz seine jugendlichen Zuhörer mit griffigen Vergleichen aus ihrem Alltagsleben ab.

Wie man mit einem Besuch bei McDonald´s stärke, so sei dies auch bei der Heiligen Messe, erläuterte er beispielsweise. Auch die Heilige Messe sei ein „Drive In“, vergleichbar dem „Drive In“ bei McDonalds, bei dem man sich stärke. Die Heilige Messe habe ebenso den Zweck, „uns zu stärken für das Leben draußen".

Alle Sakramente hätten ihr Schwergewicht darin, "dass sie uns Kraft geben für unser tägliches Leben. Wir haben heute die Mentalität, wenn ich in die Kirche gehe, dann ist das etwas in sich“. Dies sei durchaus auch wichtig, denn wir sind dort „in der Gegenwart Gottes“. Aber: „Der Schwerpunkt dieser Feier, wo ich mit dem Wort Gottes gesättigt werde, und wo ich dann mit dem Sakrament leibhaft mich mit Christus verbinde“ sei „eine Stärkung für draußen“.

Am Schluss der Messe heiße es „ite, missa est“, „Geht, ihr habt eine Sendung!“. Auf wienerisch, so erzählte der Dogmatikprofessor, sage er immer: „Geht’s endlich, schaut´s, dass´ weiterkommt!“ Davon komme das Wort Messe: vom letzten Wort, das der Priester bei der Messe sage. „Missa“, „missio“ ist die Sendung, „ite“, „geht“, ist ein Befehl.

Bloße Struktur allein habe die Kirche noch nie gerettet, erläuterte der Zisterziensermönch. „Es kommt immer auf die innere Einstellung an“, auf die Herzensbildung, auf die Frömmigkeit, auf die Gläubigkeit. Dabei könnten Gruppen und Gremien durchaus wichtig sein, denn „wenn die richtigen Leute drin sind, funktioniert alles“. „Wir sind heute eine Kirche geworden, die sich oft verbunkert, sich in der Sakristei versteckt und dann darauf schimpft, dass es in der Welt so schlecht ist. Man muss wirklich ‚gehen‘, das ist der Wille und der Auftrag des Herrn.“ „Wir müssen Christus verkündigen, weil er der einzige Retter der Welt ist.“

Der Ordensmann ging auch auf den Mut zum Glaubenszeugnis ein. Doch zum Glaubenszeugnis seien Christen nicht erst aufgefordert, wenn sie das Ordenskleid tragen. „Wie ich mit 17 Jahren gläubig geworden bin, da war mir klar, ich muss jetzt Farbe bekennen. …Da gab es eine Situation, wo mir das besonders klar geworden ist, wo ich dann am Anfang immer einen hochroten Kopf hatte“. Pater Wallner schildert, wie er als Schuljunge immer mit einer Cligque mitgegangen sei und auf dem Schulweg an einer Kirche vorbeigegangen sei. Er habe sich vorgenommen, „jedesmal, wenn ich dort vorbei gehe, mache ich ein Kreuzzeichen“. „Es ist dann immer leichter geworden, sich zu deklarieren. Wir schämen uns heute, in der Öffentlichkeit unseren Glauben zu zeigen.“ Die Scham, die Menschenfurcht, sei „ein großes Gift“, erläuterte Pater Wallner weiter. Dort, wo die Jugendlichen gefragt werden, was sie gemacht haben, da könnten sie ruhig mal sagen: „Ja, ich war auf so einem katholischen Kongress“. Man solle Farbe bekennen, jeder so, wie er kann.

Foto Pater Karl Wallner: (c) kath.net/Lorleberg


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