30. August 2011 in Familie
Christliche Erziehung nach modernsten pädagogischen Erkenntnissen: Vier Elternpaare aus dem Umkreis des Opus Dei eröffneten 2010 in Wien den Kindergarten Stella
Wien (kath.net/pm) Ein innovatives Kindergartenprojekt in Österreichs Hauptstadt bietet christliche Erziehung nach modernsten pädagogischen Erkenntnissen. 25 Kinder und manchmal ein paar mehr, bin ich etwa ein Dompteur? war auf einem Plakat bei einer Kundgebung der Kindergärtnerinnen in Wien zu lesen.
Die Situation in österreichischen Kindergärten ist in vielen Fällen tatsächlich für alle Beteiligten unzufriedenstellend: Wir sind total überfordert, klagt eine Pädagogin, die in einem städtischen Kindergarten tätig war. Eltern geben ihre Kinder einfach ab und weil die Gruppen so groß sind, bleibt für das einzelne Kind keine Zeit mehr.
Die Leidtragenden sind wie so oft die Kinder. Viele Eltern sind auch unsicher, ob und in welchen Kindergarten sie ihre kleinen Lieblinge geben sollen. Noch brennender werden diese Probleme durch das verpflichtende Kindergartenjahr in Wien ab dem Alter von fünf Jahren.
Heute ist bekannt, dass individuelle Zuwendung in der frühen Kindheit für alle Bereiche der Entwicklung und für die Zufriedenheit und Ausgeglichenheit im späteren Leben enorm wichtig ist. Insbesondere in den ersten zehn Jahren legen die Kinder die Grundlagen für ihr ganzes Leben und sie können tiefe Wurzeln schlagen, wenn sie in einer Atmosphäre der Geborgenheit aufwachsen. Zugleich bedarf es aber auch eines schrittweisen Hinführens der Kinder in ein soziales Umfeld auch außerhalb ihrer Familie.
Doch wo gibt es so ein Umfeld, in dem der Kindergarten am gleichen Strang zieht wie die eigene Familie?Im Kindergarten Stella in Wien eine Elterninitiative des Vereins für Familie und Bildung sind sich die Verantwortlichen der Tatsache bewusst, wie bedeutend die frühen Jahre für die Kinder und ihre Familien sind.
Vier Elternpaare aus dem Umkreis des Opus Dei trafen sich seit 2008 regelmäßig mit dem Ziel, Kindergärten und Schulen im familiären Interesse zu gründen. Als ersten Schritt eröffneten sie den Kindergarten Stella im 14. Bezirk in Wien, der im August 2011 sein einjähriges Bestehen feiert.
Die Rückmeldungen der Kinder und Eltern sind voller Begeisterung. Der Kindergarten ist wie ein weiteres Zimmer im Haus unserer Familie, meint ein zufriedener Vater zweier Kinder. Bei Stella betreuen mehrere gut ausgebildete Pädagogen die Kinder in kleinen Gruppen. Die Kindergruppen werden nach dem Motto geführt: Die Eltern sind die wichtigsten Erzieher ihrer Kinder und arbeiten deshalb eng mit den Familie zusammen.
Praktische Tipps für die Erziehung, individuelle mit den Eltern, abgestimmte und gemeinsam vereinbarte Förderpläne, Charakterbildung und regelmäßige Elterngespräche sind Bestandteil der Stella-Pädagogik. Wir haben Stella gegründet, um Eltern in der wichtigen Aufgabe der Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen sagt Erziehungsexperte Markus Schwarz, Obmann des Gründervereins. Kindergarten und Schule müssen mit den Eltern kooperieren: Das ist die Basis für die optimale Entfaltung der Kinder, so der siebenfache Vater.
Auch die Vermittlung eines gelebten christlichen Glaubens ist allen Mitwirkenden, die aus verschiedenen kirchlichen Bewegungen und Institutionen stammen, ein Herzensanliegen. Die Leiterin des Kindergartens Marina Gudenus selbst sechsfache Mutter unterstreicht die Bedeutung des liebevollen Umgangs mit den Kindern und die Wertschätzung der Familien: Ich möchte, dass unsere Kindergartenkinder glückliche Menschen werden, mit Herz, Charakter und einem lebendigen christlichen Glauben. Für das kommende Kindergartenjahr sind noch einige wenige Plätze verfügbar. Ein weiterer Standort ist bereits in Planung.
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