25. August 2011 in Deutschland
Literaturkritiker Karasek wirft dem Geistlichen Geschäftemacherei vor
Mainz (kath.net/idea) Wegen des Verkaufs seiner Fliege-Essenz ist der ehemalige Fernsehpfarrer Jürgen Fliege (Tutzing am Starnberger See) am 23. August in der ZDF-Sendung Markus Lanz auf heftige Kritik gestoßen. Auf seiner Website wirbt der Theologe für die Flüssigkeit mit dem Hinweis, dass er über sie gebetet und seine Hände aufgelegt habe. In der Sendung sagte der Theologe, dass ihm vom Verkaufspreis von 39,95 Euro nur fünf Euro pro Flasche blieben. Das Geld fließe in die Fliege-Stiftung. Er bete vor dem Behälter mit der Essenz wie mein Großvater vor dem Essen und segne sie. Zwar könne er überhaupt nicht heilen, doch mit dem Segen verändere sich die Flüssigkeit. Die Wirksamkeit gesegneter Medizin sei untersucht.
Moderator Markus Lanz führte eine Erklärung des Herstellers der Essenz an, dass Fliege an jeder verkauften Flasche 18,58 Euro verdiene. Die von dem Pfarrer vorgenommene Gleichsetzung der Essenz mit Weihwasser sei falsch. Lanz: Mein Pfarrer schickt mir keine Rechnung. Bei Ihnen steht am Ende eine Kontonummer das ist es, was mich stört. Fliege entgegnete: Alle Pfarrer sind beamtet und sie kriegen für jedes Vaterunser, für jeden Choral für jede Beerdigung Geld. Auch Jesus habe ein Geschäft gehabt, und die Kasse führte Judas.
Karasek: Wie können Sie Wasser segnen
Scharfe Kritik an Fliege übte der Literaturkritiker Prof. Hellmuth Karasek (Hamburg): Was bilden Sie sich ein, was Wasser, das von einem Menschen wie Ihnen gesegnet wurde, besser machen könnte? Sie sind ein so schrecklich banaler Mensch. Wie können Sie Wasser segnen, das können sie doch gar nicht Geschäfte machen, das können sie! Die Schauspielerin Ingrid van Bergen warf Fliege vor, die Hoffnung kranker Menschen zu missbrauchen.
© 2011 www.kath.net