Schönborn: Kann einen 'Aufruf zum Ungehorsam nicht so stehen lassen'

10. August 2011 in Österreich


Kardinal Schönborn traf am Mittwoch Vertreter der 'Pfarrer-Initiative' - "Die Presse": Schönborn droht Helmut Schüller Konsequenzen an - Priester müssen sich entscheiden, ob sie sich noch der kath. Kirche zugehörig fühlen


Wien (kath.net/PEW/red) Kardinal Christoph Schönborn hat am Mittwoch ein eingehendes Gespräch mit den der Erzdiözese Wien angehörenden Vorstandsmitgliedern der Pfarrer-Initiative geführt. Kardinal Schönborn hat dabei deutlich gemacht, dass er als Bischof seiner Diözese einen „Aufruf zum Ungehorsam“, wie ihn die Pfarrer-Initiative im Juni veröffentlicht hat, „nicht so stehen lassen“ könne. In dem Gespräch ging es zunächst um ein Ausloten der gemeinsamen Gesprächsbasis. Diesbezüglich hat Kardinal Schönborn die Gesprächsteilnehmer um einen Nachdenkprozess über Kirchen- und Amtsverständnis, Gehorsam und Gewissen sowie eine adäquate Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit und die Angemessenheit des „Aufrufs zum Ungehorsam“ bis zu einem weiteren Gespräch im Herbst gebeten.

In der Tageszeitung "Die Presse" wird berichtet, dass Schönborn Helmut Schüller, einem der Rädelsführer "Pfarrer-Initiative", mit Konsequenzen gedroht habe. Bis zu einem nächsten Treffen im Herbst müssten die Priester nun selbst entscheiden, ob sie sich der katholischen Kirche noch zugehörig fühlen und in Gehorsam zu Papst, Bischof und Lehramt stehen. Schüller: „Der Kardinal hat uns zu verstehen gegeben, dass er handeln muss, wenn wir uns dem Lehramt nicht unterwerfen“. Schüller droht daher die Amtsenthebung. Schüller meint in der "Presse" dann noch wörtlich: „Auffallend war auch, dass sich der Kardinal positioniert hat und erstmals gemeint hat, er wolle in der Zölibatsfrage keine Änderung und werde derartige Wünsche auch nicht nach Rom weitergeben.“

Im Internet ist seit einigen Tagen eine katholische Antwort auf die "Pfarrer-Initiative" zu finden. KATH.NET hat berichtet.


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