Kardinal Meisner: Ich werde keine 'Alte Messe' feiern

1. August 2011 in Deutschland


"Der Heilige Vater hat in seinem Motu proprio „Summorum pontificum“ im Jahr 2007 die Möglichkeiten erweitert, die Liturgie in dieser außerordentlichen Form zu feiern. Wir sorgen im Erzbistum Köln dafür, dass dies auch umgesetzt werden kann"


Köln (kath.net/red)
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wird keine Hl. Messe in der außerordentlichen Form des römschen Ritus feiern. Er habe bisher auch kein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form gefeiert. "Obwohl ich 1962 zum Priester geweiht worden bin und die Messzelebration anfangs noch in der außerordentlichen Form praktiziert habe, müsste ich mich heute intensiv darauf vorbereiten. Augenblicklich sehe ich keinen Anlass, selbst ein Pontifikalamt in der außerordentlichen Form zu feiern." Dies teilte der Kardinal auf seiner Website "direktzumkardinal.de" im Rahmen der Beantwortung einer weiteren Anfrage an den Kölner Erzbischof mit. Er sei als als katholischer Christ und zumal als Kardinal der ganzen Liturgie der Kirche verpflichtet, die in jeder Form, die in Übereinstimmung mit dem Nachfolger Petri gefeiert wird. "Doch als Erzbischof habe ich einen besonderen Dienst zu leisten, nämlich den der Einheit. Daher ist für mich zunächst einmal die Form, die Papst Benedikt XVI. als „ordentlich“ benannt hat, maßgeblich.", schreibt der Kardinal.

Der Kölner Erzbischof erinnert dann auch daran, dass die erwähnte Einheit ihren Ausdruck in der Liturgie auch darin finde, dass wir jene Menschen nicht übergehen, denen die außerordentliche Form des römischen Ritus am Herzen liege. Wörtlich schreibt Meisner: "Der Heilige Vater hat in seinem Motu proprio „Summorum pontificum“ im Jahr 2007 die Möglichkeiten erweitert, die Liturgie in dieser außerordentlichen Form zu feiern. Wir sorgen im Erzbistum Köln dafür, dass dies auch umgesetzt werden kann: So haben wir mehrere Kirchen, in denen regelmäßig die Liturgie in der außerordentlichen Form gefeiert wird. Doch ist es – im Sinne der erwähnten Einheit – entscheidend, dass auch die Gläubigen, die sich im außerordentlichen Ritus mehr beheimatet fühlen, die ordentliche Form als solche akzeptieren. Das ist der ausdrückliche Wunsch von Papst Benedikt XVI."

Dann stellt der Kardinal klar, dass er den Wunsch nach der Liturgiefeier in der außerordentlichen Form sehr ernst nehme und er sich immer wieder erkundigt habe, was Menschen bewege, die diese Form unserer Liturgie so schätzen. "Was ihnen wichtig ist, sind die Phasen der Stille, die Getragenheit der Feier, die andächtige Atmosphäre und vor allem der Raum für das eigene Beten. Auch bestimmte Ausdrucksformen, wie der gregorianische Gesang, rühren sie an. Ich selbst halte diese Aspekte sogar für unverzichtbar und schätze die Gregorianik. Doch sind all diese Dinge nicht durch das Konzil „abgeschafft“ worden. Sie können und sollten sogar ihren Platz in der ordentlichen Form der Liturgie haben. Wenn Sie einmal unseren Kölner Dom besuchen, werden Sie feststellen, dass wir regelmäßig auch den Gottesdienst in lateinischer Sprache feiern und nicht zuletzt durch unsere Dommusik den reichen liturgischen Schatz der Kirche pflegen.", so der Kölner Erzbischof.



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