Bischof Bode beklagt 'Denunziantentum' in seinem Bistum

28. Juni 2011 in Deutschland


Gläubige aus dem Bistum Osnabrück würden sich im Vatikan beklagen, wenn ihnen die Entwicklung in der eigenen Umgebung nicht gefalle.


Osnabrück (kath.net) Es habe sich eine Art Denunziantentum entwickelt. Dies beklagte Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, bei einer Veranstaltung über das II. Vatikanische Konzil in Lingen. Gläubige würden sich im Vatikan beklagen, wenn ihnen die Entwicklung in der eigenen Umgebung nicht gefalle. Auch gehe die durch das II. Vatikanische Konzil veranlasste Entwicklung, mehr Verantwortung auf die Ortskirchen zu übertragen, wieder zurück: „Heute stellen die Bistümer viele Einzelfragen direkt in Rom, weil es schnell den Vorwurf gibt, man sei nicht mehr katholisch.“ Dies berichtete der „Kirchenbote“ des Bistums Osnabrück.

Bischof Bode erzählte vom Katechetischen Prozess, bei welchem derzeit in seiner Diözese Projekte ausprobiert werden, wie die Gemeindemitglieder ihren Glauben offen leben und weitergeben können. Kommunikation sei der Schlüssel.

Auch über die Zelebrationsrichtung äußerte er sich, bei manchen Priestern sei die Sorge entstanden, dass sie bei verstärkter Hinwendung zum Volk ihre Autorität verlieren könnten. „Ich sehe das anders: Ich gewinne erst Autorität, wenn ich Menschen neben mir zulasse“, zitierte der “Kirchenbote“ den Bischof.

Erst vor wenigen Tagen hatte Msgr. Charles Scicluna von der Kongregation für die Glaubenslehre gesagt: "Jeder Gläubige hat das Recht, seine Sorge um die Diözese direkt dem Heiligen Stuhl mitzuteilen, und zwar durch den Nuntius, der für die örtliche Gemeinde die Nähe des Heiligen Vaters repräsentiert." Kath.net hat berichtet.



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