'Nobelpreis für Theologie' geht an einen Österreicher aus Deutschland

14. Juni 2011 in Weltkirche


Manlio Simonetti, Olegario González de Cardedal und Maximilian Heim O.Cist. sind die ersten Preisträger des ‚Ratzinger-Preises’ der ‚Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.’ Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Schnell hatten die Medien den „Ratzinger-Preis“ als „Nobelpreis für Theologie“ qualifiziert. Mit ihm wird die Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.“ am 30. Juni zum ersten Mal drei verdiente und herausragende Wissenschaftler auszeichnen. Dabei wird der Papst selbst die Preisträger empfangen und ihnen die Urkunde zusammen mit dem Preisgeld von 50.000 Euro überreichen.

Bei einer Pressekonferenz kündigte der Vorsitzende des wissenschaftlichen Komitees der Stiftung, Camillo Kardinal Ruini, am heutigen Vormittag die Namen der Preisträger an. Es handelt sich um den italienischen Patristiker und Spezialisten für antike christliche Literatur Manlio Simonetti (geb. 2. Mai 1926), den spanischen Dogmatiker Olegario González de Cardedal (geb. 2. Oktober 1934) sowie um den aus Deutschland stammenden Abt von Heiligenkreuz (Österreich) und Fundamentaltheologen Maximilian Heim O.Cist.

Maximilan Heim ist der 68. Abt des Stiftes Heiligenkreuz und Großkanzler der „Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI.“ Heiligenkreuz sowie Mitglied des Jüngeren Ratzinger Schülerkreises. Heim wurde 1961 in Kronach (Bayern) geboren. Sein Theologiestudium absolvierte er in Augsburg und im Stift Heiligenkreuz. Dort folgte auch 1983 der Klostereintritt. 1988 wurde er zur Klosterneugründung ins Ruhrgebiet entsandt. P. Maximilian ist einer der Gründermönche von Stiepel. 1996 wurde er nach Heiligenkreuz zurückberufen und übernahm das Amt des Novizenmeisters und Kantors.

1998 bis 2002 folgte ein Doktoratsstudium bei Bernhard Körner am Institut für Moraltheologie und Dogmatik der Universität Graz, 2004 die Promotion mit dem Dissertationsthema über die Theologie Joseph Kardinal Ratzingers und Lehrtätigkeit an der Hochschule Heiligenkreuz. 2007 folgte die Berufung zum ordentlichen Professor in Fundamentaltheologie und Dogmatik (Ekklesiologie) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Im September 2004 wurde er auch zum Prior des 1989 neu gegründeten Priorates Stiepel in Bochum bestellt.

2009 wurde P. Maximilian in den erweiterten Schülerkreis von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. berufen und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des „Papst-Benedikt-XVI.-Instituts“ von Regensburg. Als Berater begleitete er seither die Veröffentlichungen der „Opera omnia“ von Joseph Ratzinger.

Am 10. Februar 2011 wurde er zum neuen Abt vom Stift Heiligenkreuz gewählt. Mit der Wahl des neuen Abtes ist somit im Stift Heiligenkreuz die bewährte katholische Ausrichtung auch für die nächsten Jahre gesichert.

Bei seiner Vorstellung der Preisträger betonte Kardinal Ruini die Tatsache, dass Heim trotz seines jungen Alters und der Vielfalt der ihm bereits übertragenen Aufgaben mit seinem auch ins Englische übersetzten Werk „Joseph Ratzinger – Kirchliche Existenz und existentielle Theologie. Ekklesiologische Grundlinien unter dem Anspruch von Lumen gentium“ (Erstausgabe Frankfurt am Main 2004. 2. korrigierte u. ergänzte Auflage mit einem Geleitwort von Joseph Kardinal Ratzinger, ebd. 2005) einen sehr wichtigen Beitrag zur theologischen Auseinandersetzung geleistet habe. Zweifellos sei Heim, so Ruini, einer der scharfsinnigsten und brillantesten Vertreter der jungen Generation von Theologen, die sich am Werk Joseph Ratzingers inspirierten. Der Kardinal erinnerte außerdem an die intensive Aktivität Heims bei der Verbreitung von Themen des Glaubens und der Theologie auch vor einem breiteren Publikum.


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