26. Mai 2011 in Aktuelles
Spanischer Moraltheologe Perez-Soba sagt, dass bei Aids Ehepaare wegen der Ansteckungsgefahr enthaltsam lebennmüssten
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Gegen den Gebrauch von Kondomen bei Ehepaaren mit einem HIV-positiven Partner hat sich ein spanischer Moraltheologe in der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" gewandt. Ein sexueller Akt mit Kondom könne nicht als ein "völlig ehelicher Akt" angesehen werden, schrieb Juan Jose Perez-Soba in einem halbseitigen Artikel in der Mittwochsausgabe.
Ein solcher Sexualakt beraube sich freiwillig seiner innewohnenden Bedeutung, so Perez-Soba, der an einer theologischen Fakultät in Madrid unterrichtet. Er gehört dem "Päpstlichen Institut Johannes Paul II. für Ehe- und Familienstudien" an.
Bei Aids müssten Ehepaare wegen der Ansteckungsgefahr enthaltsam leben, wie dies auch für andere Krankheiten gelte, schreibt der Theologe. Der Gebrauch von Kondomen bei einem einzelnen Akt könne zwar eine "gewisse Wirksamkeit" gegen die Ansteckung haben, garantiere jedoch keine völlige Sicherheit. Im gesamten sexuellen Leben eines Paars sei das noch viel weniger der Fall. Das Präservativ als generelle Lösung anzubieten stelle deshalb einen "schlimmen Fehler" dar, folgert der Dozent.
Auch aus ethischen Gründen äußerte Perez-Soba Bedenken: Durch die Barrierefunktion verhindere das Kondom nicht nur die Zeugungsbedeutung des Sexualakts, sondern auch, dass Mann und Frau "ein Fleisch" würden, wie es die biblische Schöpfungsgeschichte vorsehe.
Am Freitag und Samstag veranstaltet der Päpstliche Gesundheitsrat einen Internationalen Studienkongress zum Thema Aids. Dabei sind auch Teilnehmer von nichtkirchlicher Seite geladen, wie der Vorsitzende der UN-Organisation UNAIDS, Michel Sidibe, und der amtierende Europäische Kommissar für Gesundheit, John Dalli.
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