Bischof Fürst: Anhänger der Alten Messe sind oft fundamentalistisch

20. Mai 2011 in Deutschland


Bischof von Rottenburg schließt nicht aus, dass es eines Tages weibliche Priester geben wird. Doch der katholische Kosmos bestehe eben nicht nur aus fortschrittlichen Ländern wie Deutschland wo weibliche Priester denkbar sind


Rottenburg (kath.net) Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, schließt nicht aus, dass es eines Tages weibliche Priester geben werde, doch „ich werde das wohl nicht mehr erleben“. Im Interview mit der „Ludwigsburger Kreiszeitung“ sagte er über theologische Argumentationsstränge gegen das Weihepriestertum der Frau, wie etwa „der Priester, der Christus darstellt“ und „symbolisches Denken“: „Heute ist das alles nicht mehr so verständlich.“

Bischof Fürst verstehe, dass sich Frauen in diesem Punkt ausgeschlossen fühlen, fasst die “Ludwigsburger Kreiszeitung“ die weiteren Aussagen des Bischofs zusammen. Doch der katholische Kosmos bestehe eben nicht nur aus fortschrittlichen Ländern, wie Deutschland und die USA, wo weibliche Priester denkbar seien. In diesen „zentralen Fragen“ müsse man Rücksicht nehmen auf „die weltkirchliche Einheit und damit die große Familie der Katholiken“, die sonst zerreiße.

Im eigenen Bistum gelingt es Bischof Fürst offensichtlich kaum mehr, junge Menschen für das Priestertum zu begeistern. Derzeit bereitet sich nur ein einziger Mann in Baden-Württemberg auf die Priesterweihe im kommenden Jahr vor. Von 7 bis 8 angemeldeten Kandidaten seien alle bis auf diesen einen abgesprungen.

Fürst mache sich Hoffnungen auf den derzeitigen innerkirchlichen Dialog. Dass in den katholischen Gemeinden der Wille zu Veränderungen und Reformen herrsche, leite er auch aus der geringen Zahl von streng traditionellen Katholiken in seiner Diözese ab. Der Anteil der Gläubigen, die eine Messe im außerordentlichen Ritus wünschten, sei sehr klein. „Ich fördere diese Bewegung nicht“, sagte Bischof Fürst nach Angabe der „Ludwigsburger Kreiszeitung“ wörtlich. Er schätze die Zahl dieser Menschen in seiner Diözese auf etwa 300 Personen, diese seien oft fundamentalistisch und der Dialog mit ihnen sei sehr schwierig.

Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland im kommenden September „wird sehr schöne Bilder erzeugen und Bilder sind mächtig. Und vielleicht bringen diese Bilder unsere Kraft stärker zur Geltung.“ Denn der Papst sei in Deutschland sogar angesehener als die katholische Kirche. „Ich habe den Eindruck, es wird ein sehr guter Besuch. Er wird besser rüberkommen, als man denkt.“


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