Dubliner Erzbischof: Erziehung muss Elternsache bleiben

17. März 2011 in Familie


Eine „einfache Verlagerung der Erziehungsverantwortung von den Eltern zum Staat“ ist keine effektive Lösung, sagt Erzbischof Martin.


Dublin (kath.net/KAP) Der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin hat davor gewarnt, die Verantwortung für die Kindererziehung zu rasch an öffentliche Einrichtungen zu delegieren. Laut Bericht der Tageszeitung "Irish Examiner" (Mittwoch) betonte Martin in einer Rede vor Bildungsvertretern in Dublin die Bedeutung der Eltern in der Erziehung.

Es gebe zwar viele Fälle, "in denen elterliche Nachlässigkeit Kindern schweren Schaden zugefügt" habe, und es brauche Mechanismen, um einen "angemessenen Schutz der Rechte von Kindern" sicherzustellen, so der Kardinal. Im Allgemeinen wäre es aber falsch zu denken, dass eine einfache Verlagerung der Erziehungsverantwortung von den Eltern zum Staat eine effektivere Lösung sei. Beispiele für Schwächen der staatlichen Kinderfürsorge finde man etwa im Gesundheitswesen und im Justizvollzug.

Die neue irische Regierung habe die Dringlichkeit dieser ernsten Mängel klar anerkannt, räumte Martin ein. Doch die nötigen Gegenmaßnahmen seien mit einem großen Aufwand verbunden; sie müssten über einen bloßen Aufbau neuer Strukturen hinausgehen.

Der Kardinal rief die irischen Eltern auf, sich mehr in die Debatte über verschiedene Bildungswege einzubringen. Zugleich räumte er laut Bericht ein, dass das momentane Fehlen einer "wirklichen Vertretung elterlicher Interessen" auch auf eine Dominanz des traditionellen katholischen Erziehungsmodells zurückzuführen sei; darin sei eine solche Vertretung nicht vorgesehen.

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