Die konkrete Nächstenliebe der Kirche

22. Februar 2011 in Aktuelles


Robert Kardinal Sarah zur Fastenbotschaft 2011 Papst Benedikts XVI.


Rom (kath.net/as) „In einem Umfeld von Medien, die gern nur von den von Mitgliedern der Kirche begangenen Irrtümern sprechen, ist es notwendig, die konkrete Nächstenliebe der katholischen Kirche kennenlernen zu lassen.“ Diese Überzeugung brachte der Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, Robert Kardinal Sarah, während der Vorstellung der diesjährigen Fastenbotschaft Papst Benedikts XVI. am heutigen Vormittag im Vatikan zum Ausdruck.

Der Kardinal rief in Erinnerung, dass die Kirche in Haiti, im Sahel, in Lateinamerika oder in der Karibik wie an vielen Orten der Welt bei den Hilfeleistungen immer an vorderster Front gestanden habe. Immer, wenn es zu Katastrophen gekommen sei, habe der Papst zu einem materiellen Eingreifen der kirchlichen und der internationalen Gemeinschaft aufgerufen, „ohne Unterscheidung von Bekenntnis, Rasse oder politischer Überzeugung“. Ebenso müsse des im Lauf der Jahrhunderte eindrucksvollen Wirkens seitens der katholischen karitativen Einrichtungen gedacht werden.

Aufgabe der Regierungen und der übernationalen Organisationen sei es, die ihnen zukommende Rolle zu spielen. Dabei müssten die Korruption und die Strukturen der Ungerechtigkeit bekämpft werden. Alle müssten wie die Kirche auf internationaler und persönlicher Ebene den verschiedenen Aspekten des Leidens wie der Krankheit, der Einsamkeit, den wirtschaftlichen Schwierigleiten und den familiären Problemen entgegentreten.

Zum Abschluss seiner Vorstellung der Botschaft des Papstes unterstrich Kardinal Sarah drei Elemente, die einen „Kompass“ bildeten, um das durch die Taufe geschenkte übernatürliche Leben neu zu erwecken.

Benedikt XVI. stelle konkrete und spezifische Ereignisse und Personen in den Mittelpunkt, die sich aus dem an den fünf Fastensonntagen vorgelegten Wort Gottes ergäben. Auf diese Weise wolle der Papst die Christen in die Erfahrung einer persönlichen Begegnung mit Christus kommen lassen, der die Antwort auf das tiefste Verlangen des Menschen und der Welt sei.

Zum Zweiten werde betont, dass sich die Begegnung mit Christus in seinem Wort und in den Sakramenten in konkreten Werken der Barmherzigkeit offenbare.

Der Papst schlage dann die Zeit der Fastenzeit als einen „Weg“ vor, als einen Augenblick, in dem es gelte, den mit der Taufe gepflanzten Samen Frucht tragen zu lassen. Die Taufe spiegle das ganze Dasein eines jeden Menschen wieder, das sich zwischen der Auferstehung Christi und der Auferstehung eines jeden Gläubigen vollziehe. Dieses höchste Geschenk der Gemeinschaft mit Gott in der Ewigkeit forme das persönliche und soziale Leben in der Gegenwart.


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