2. Februar 2011 in Spirituelles
Interview mit dem kalifornischen Priester, der im Hollywoodfilm Der Exorzist portraitiert wird
Saratoga (kath.net/CC) Wenn jemand in Wicca hineingerät, in schwarze oder weiße Magie, spiritistische Medien, Séancen, Tarotkarten, Bannkreise oder all die anderen abgöttischen Dinge, dann wissen sie nicht, was passieren wird. Es bedeutet, eine Tür zur spiritistischen Welt zu öffnen, und man weiß nicht, wer auftauchen wird. Das sagte der US-amerikanische Priester und Exorzist Gary Thomas in einem Interview. Die Beteiligung an heidnischen, satanischen oder okkulten Praktiken sei der klassische Weg zu einer Besessenheit.
Gary Thomas, Priester der Herz-Jesu-Pfarrei in Saratoga, Kalifornien, war in Rom während seiner Ausbildung zum Exorzisten vom Journalisten Matt Baglio begleitet worden. Baglio hatte seine Eindrücke zu einem Buch verarbeitet, welches die locker verarbeitete Grundlage zu dem (nichtdokumentarischen) Hollywoodfilm Der Exorzist (The Rite) lieferte.
Der Film ist in den Kinos der USA mit großem Erfolg angelaufen. Der Hollywoodstreifen orientiert sich am Leben des katholischen Priesters und Exorzisten Father Gary Thomas. Der deutsche Kinostart ist Mitte März.
Für Gary Thomas ist Exorzismus ein Heilungsdienst. Weil Gott im Leben vieler Menschen abwesend sei, interessierten sich Menschen vermehrt für heidnische Praktiken. Er warnt vor allem Jugendliche und Eltern: Viel davon kommt über das Internet. Es gibt unzählige dämonische Websites.
Der beste Schutz: Wenn man ein starkes Glaubensleben, ein starkes Gebetsleben und ein starkes Sakramentsleben hat, dann hat man nichts zu befürchten.
Als Exorzist sehe ich die Antwort der Dämonen auf Sakramentalien wie das Kreuz oder Weihwasser oder sogar auf die Anwesenheit eines Priesters. Die Eucharistie jagt besessene Personen davon.
Ich sage den Leuten in meiner Pfarre: Wenn die Dämonen an die Realpräsenz glauben, sollten wir es nicht? Ich habe das Allerheiligste zu Exorzismen mitgenommen, und die Menschen wollten aus dem Fenster springen. Es sind nicht sie, es sind die Dämonen.
Der Zustand von Besessenen, die nie Hilfe bekämen, verschlechtere sich mit der Zeit, sagte Thomas. Wer mit großen seelischen Wunden in den spiritistischen Bereich gerate, habe ein größeres Risiko. Auch Pornographie könne ein Zugang sein.
70 Prozent der besessenen Menschen, die zu ihm kommen, seien Frauen, weil sie viel offener für das Spirituelle sind als Männer.
Haben Sie keine Angst vor Satan, gibt Thomas den Lesern mit. Respektieren Sie die Kraft des Bösen nur insofern, als es existiert und begrenzte Kraft hat, aber sich an Christus zu erinnern ist mächtiger als alles Satanische.
Das Buch über Father Gary Thomas des amerikanischen Journalisten Matt Baglio ist auf Deutsch unter dem Titel Die Schule der Exorzisten. Eine Reportage im St. Ulrich Verlag erschienen.
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