10. Juli 2002 in Weltkirche
Vorbilder für Gläubige und "Nachbilder" Christi. Acht Selige und 5 Männer und Frauen mit "heroischer Tugend" im Kurzportrait.
Vatikan (kath.net/Zenit.org)
In Anwesenheit des Papstes wurden am Freitagmorgen acht Anerkennungsdekrete von Wundern aufgrund der Fürsprache von vier Männern und vier Frauen promulgiert, die nun in Bälde seliggesprochen werden.
Während derselben Zeremonie wurde auch der heroische Tugendgrad von fünf weiteren Personen anerkannt, eine Sprosse auf der langen und schmalen Leiter zur offiziellen Anerkennung der Heiligkeit.
Die neuen SeligenDie acht künftigen Seligen lebten zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert in Spanien, Polen, Italien und Ungarn.
In seiner Ansprache vor dem Papst, den Kardinälen, Bischöfen, Ordensleuten und einigen Laien, stellte der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, José Kardinal Saraiva Martins, die neuen Seligen kurz vor. Gleich vier von ihnen sind aus Polen.
Segismundo Felix Felinski (1822.1895), Erzbischof von Warschau, wurde nach Russland deportiert und nach seiner Befreiung als Apostel der ukrainischen und polnischen Bauern verehrt. Er gründete die Kongregation der Franziskanerinnen von der Familie Mariens.
Juan Adalberto Balicki (1869-1848), Theologieprofessor und Seminardirektor des Bistums Przemysl.
P. Juan Beyzym sj.(1850-1912), missionierte bei den Leprakranken von Madagaskar, wo er auch starb.
Schwester Sanzia Szymkowiak (1910-1942), von er Kongregation der Schmerzensmutter, sie opferte sich für die verwundeten Soldaten im Zweiten Weltkrieg auf.
Eugenia Ravasco (1845-1900), Gründerin der Töchter der Allerheiligsten Herzen Jesu und Mariens und Apostolin der humanen und christlichen Mädchenerziehung.
Maria Domenica Mantovani (1862-1934), Mitbegründerin der Kongregation der Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie in Verona.
Der Heilige Stuhl anerkannte auch ein der Fürsprache von Juana Condesa Lluch (1862-1916) zugesprochenes Wunder. Sie gründete zur Unterstützung junger Arbeiter in Valencia die Kongregation der Mägde von der Unbefleckten Jungfrau Maria.
Schließlich anerkannte der Heilige Stuhl auch ein der Fürsprache des ungarischen Laien Laszlo Batthyány-Strattmann (1870-1931) zugesprochenes Wunder. Er war Vater von 14 Kindern, Arzt und Gründer zweier Krankenhäuser, sowie ein barmherziger Samariter für Hunderte von Kranken. Er starb in Wien.
Heroische TugendenSchließlich wurden auch die Anerkennungsdekrete für den heroischen Tugendgrad von vier Ordensfrauen und einem Laien promulgiert.
María Petkovic vom Gekreuzigten Jesus (1892-1966) aus Kroatien, Gründerin der Kongregation der Töchter der Barmherzigkeit des Dritten Regularordens des hl. Franz von Assisi zur christlichen Mädchenerziehung und für arme Kinder sowie zur Pflege kranker Menschen. Sie ließ sich mit ihrer Gründung auch in Argentinien nieder.
Ivan Merz (1896-1928) aus Kroatien, Philosoph und Gönner der Katholischen Aktion sowie Pionier der Liturgiebewegung in Kroatien.
Die Inderin Eufrasia Eluvathingal vom Allerheiligsten Herzen Jesu (1877-1952), sie gehörte dem syro-malabarischen Ritus an und war Generaloberin der Karmelitinnen von Koonammavu. Eine charismatische Gestalt die sich auch beim Ausbruch der Cholera in Indien hervortat.
María Pía Mastena (1880-1951) aus Italien, Gründerin der Schwestern des heiligen Glaubens zur Evangelisierung und zur Fürsorge für die Armen, Kranken und für Kinder.
Nemesia Valle (1847-1916) aus Italien, gehörte den Schwestern der Nächstenliebe an und tat sich als Mädchenerzieherin und in der spirituellen Unterweisung junger Ordensfrauen hervor.
Diese 13 Männer und Frauen, so der Kardinal bei seiner Ansprache, "lehnten in ihrer Demut des Alltaglebens und den schwierigsten und komplexesten Lebenslagen jegliches Zugeständnis an das Böse ab und stellten ihre absolute Treue zur Wahrheit Gottes und dem heiligen Gesetz des Evangeliums unter Beweis".
"Ihr Beispiel ist in den von ihnen gegründeten Kommunitäten und im Apostolat lebendig geblieben und ist eine Gabe des Geistes für unsere Zeit", so der portugiesische Purpurträger abschließend.
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