Irrlehren eines Jesuiten: Gottesbild muss atheistisch sein!

7. Dezember 2010 in Österreich


Der in der Diözese Innsbruck tätige Jesuitenpater Roger Lenaers vertritt bei Vortrag in Wien offen häretische Ansichten: Bibel ist für ihn nicht mehr "Wort des lebendigen Gottes"


Innsbruck (kath.net) Erneut sorgt ein Jesuitenpater für Aufregung. P. Roger Lenaers SJ, der Seelsorger in der Pfarrei Vorderhornbach in der Diözese Innsbruck ist, hat am 14. November 2010 bei einem Vortrag im Kardinal König-Haus vor dem Lainzer Kreis offen häretische Ansichten vertreten. Er tat dies im Rahmen eines Vortrages mit dem Titel: "Unseren Glauben zeitgemäß leben und verkünden". In dem kath.net vorliegenden Redemanuskript spricht Lenaers zu Beginn davon, dass die "modernen Wissenschaften" ans Licht gebracht hätten, dass der Kosmos seinen eigenen Gesetzen folge, autonom sei und nicht von außen dirigiert werde. Dann meint der Jesuit wörtlich: "Wenn wir daher unseren christlichen Glauben in der Moderne einheimisch machen wollen, inkulturieren wollen, wie man das nennt, muss dieser Glaube atheistisch, religionslos, werden". Daraus folgt für Lenaers der Aufruf: "Ich würde vielmehr sagen: Macht den Blick frei für das Gottesbild der gläubigen Moderne, nicht der Bibel, denn auch das Gottesbild der Bibel ist wegen seinem massiven Anthropomorphismus oft das Bild eines Gottes-in-der-Höhe".

In einem weiteren Teil des Vortrags spricht der Jesuit nochmals davon, dass das christliche Gottesbild "atheistisch sein" müsse: "Erst als die Aufklärung diesen Gott-in-der-Höhe von seinem Thron gestoßen hatte, wurde Raum frei für ein anderes und besseres Gottesbild. Wie sieht dann dieses moderne und zwar zugleich christliche Gottesbild aus? Es muss atheistisch sein und daher eine Absage enthalten an alles, was mit dem Gott-in-der-Höhe zu tun hat. Und das ist kein leichtes Unternehmen, denn das Glaubensbekenntnis und die Bibel und die Liturgie und die ganze Moral und die ganze Kirchengeschichte sind voll von Gott-in-der-Höhe", meint er.

Schließlich äußert sich Lenaers zu einem "modernen Gottesbild" und beruft sich dabei auf Einstein, der gezeigt habe, dass sogar die atheistische Moderne eine Ahnung davon gehabt habe. Einstein habe folgendes gesagt: "Spüren, dass hinter allem Erfahrbaren etwas sich verbirgt, das unser Intellekt nicht zu fassen vermag, etwas, dessen Schönheit und Erhabenheit nur indirekt und wie ein schwacher Abglanz zu uns kommen, ist Religiosität. In diesem Sinne bin ich ein tief religiöser Atheist“. Für den Jesuiten gehe es um dieses „etwas“. Es solle nur noch in einer christlichen Perspektive erscheinen.

Auch über das Gebet macht sich Lenaers Gedanken und spricht dabei von einem anderen Gebet, das nichts mehr mit dem Bitten zu tun habe, aus dem es etymologisch entstanden sei. Wörtlich meint er: "Die Grundform des modernen Gebetes dagegen ist Bejahung des göttlichen Wirkens in uns, formuliert oder wortlos, es ist Hingabe, uns vom Gott-in-der-Tiefe vereinnahmen zu lassen, so dass wir werden, was er in Fülle ist: liebend. Das frühere Bittgebet, um Heilung, um Rettung aus der Not, um Regen oder um was auch, hat natürlich ausgedient".

Auch um Vergebung möchte Lenaers nicht bitten, da dieses jeden Sinn verliere: "Denn dann erscheint wieder der gekränkte Meister auf dem Plan, dessen Groll man entkommen möchte. Aber Gott, die ausströmende Liebe schlechthin, ist nie gekränkt und trägt nie etwas nach, das tun nur Menschen".

Auch gegenüber der Bibel möchte der Jesuit eine andere Haltung. Sie sei für ihn nicht mehr "Wort des lebendigen Gottes". Dieser Ruf verrate für ihn den "reinsten Anthropomorphismus". Denn für Lenaers könne Gott nicht reden: "Reden setzt Stimmbänder und Kehlkopf und Mund und Zunge voraus. Und Worte gehören stets zu einer bestimmten Sprache, und auch diese ist etwas rein Menschliches, einer bestimmten menschlichen Gruppe eigen. Diese göttlichen Worte sollten dann noch aus der anderen Welt, zu der unsrigen kommen. Wenn die Bibel dann nicht mehr als Wort Gottes gelten kann, ist sie Menschenwort und ist sie nicht länger unantastbar, unfehlbar", meint er schließlich.

Weder der Papst noch die Bischöfe können sich für den Jesuiten übrigens "Wortführer Gottes" nennen. Auch ihre Worte sind nur "Menschenworte, ohne aus sich bindende Kraft zu haben". Ihr Lehramt sei "eine Illusion".

Mit dem neuen Gottesbild ändert sich für den Jesuiten auch die Moral, denn mit dem "in der Höhe thronenden Gesetzgeber" verschwänden auch "seine Gebote und Verbote", die er auf dem Sinai dem Moses mitgeteilt haben sollte. Auch neue Inhalte möchte Lenaers vermitteln: "Wir sollen neue Inhalte vermitteln und dafür brauchen wir neue Worte. Begriffe wie Sünde, Sühne, Erlösung, Buße, Heil, Gnade, Reich Gottes, Fegefeuer, Wandlung, Kommunion bedeuten nichts mehr, sind nur noch Worte".

Am Ende seines Vortrags plädiert der Jesuit nochmals für seinen "christlichen Atheismus" und für eine "religionslose Kirche". Wörtlich sagt er hier: "Dieser christliche Atheismus ist eine Frucht derselben Urliebe, die im Anfang die Religionen hervorgerufen hat, sie allmählich gereinigt und vertieft hat und sie vom Polytheismus zum Monotheismus geführt. Sie treibt uns nun zum Abschied weg von diesem auch nur vorläufigen Gottesbild und nützt dazu die im Schoß des Monotheismus geborene Moderne. Das vormoderne Gottesbild konnte nur etwas Vorläufiges sein, denn es ging problemlos zusammen mit einem schrecklichen Mangel an Menschlichkeit. Ein gläubiger Atheismus, eine religionslose Kirche, soll diesen Mangel aufheben. Denn Atheismus ist an sich nur der befreiende Abschied von einer alles beherrschenden, nirgendwo wahrnehmbaren, anthropomorph gedachten außerkosmischen Macht, und keineswegs Abschied von der Transzendenz".

Für den Pater des Jesuitenordens ist es daher unwichtig, ob man "fromm einen Gott-in-der-Höhe" bekenne und verehre oder ein bekennender Atheist ist.

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