Aufruf für die Christen in Pakistan und für die Befreiung Asia Bibis

17. November 2010 in Aktuelles


Benedikt XVI. schließt sich den internationalen Bemühungen zur Rettung der fünffachen Mutter an


Rom (kath.net/as) Am Ende der Generalaudienz vom heutigen Mittwoch richtete Papst Benedikt XVI. einen eindringlichen Aufruf zugunsten der Christen in Pakistan und der Befreiung von Asia Bibi:

„In diesen Tagen verfolgt die internationale Gemeinschaft mit großer Sorge die schwierige Lage der Christen in Pakistan, die oft Opfer von Gewalt und Diskriminierungen sind“, so der Papst. „Heute bringe ich meine geistliche Nähe besonders Frau Asia Bibi und ihren Familienangehörigen zum Ausdruck, während ich darum bitte, dass ihr so bald wie möglich wieder ihre volle Freiheit zurückerstattet wird“. Benedikt XVI. betete auch für all jene, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, „damit ihre Menschenwürde und ihre Grundrechte voll respektiert werden“.

Asia Bibi ist eine 45jährige pakistanische Arbeiterin und Christin, Mutter von fünf Kindern, die nach dem pakistanischen Anti-Blasphemiegesetz zum Tode verurteilt wurde. Der Fall von Asia Bibi reicht in den Juni 2009 zurück. Damals wurde Asia Bibi während ihrer Arbeit auf einem Feld darum gebeten, Wasser zu holen. Mehrere muslimische Arbeiterinnen wandten jedoch ein, dass sie als Nicht-Muslimin die Wasserschüssel nicht berühren dürfe. Einige Tage später beschwerten sich die Frauen bei einem Geistlichen darüber, dass sich Asia Bibi beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert habe. Dieser ging daraufhin zur Polizei, die Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Blasphemie einleitete. Ein Gericht im Bezirk Nankana in der zentralpakistanischen Provinz Punjab hatte Asia Bibi am 8. November zum Tode durch Erhängen verurteilt.

Die Kirche in Pakistan und die christlichen Gemeinschaften haben erneut die Petition für die Abschaffung des Blasphemiegesetzes vorgebracht, die bereits vor einem Jahr dank der Initiative der Kommission „Justitia et Pax“ der pakistanischen Bischöfe an die Regierung gerichtet worden war.

Der Minister für die religiösen Minderheiten, Shabaz Batti, ist dabei, eine Revision des Gesetzes voranzutreiben. Die Konferenz der Vertreter von über 30 religiösen Parteien jedoch erachtet das Gesetz als unantastbar und droht mit harten Protesten im Fall einer Revision oder Abschaffung. Absicht der Extremisten ist es, die Definition von „blasphemisch“ auch auf alle auszuweiten, die das Gesetz ändern wollen.

Das pakistanische Blasphemiegesetz, das auch die Todesstrafe vorsieht, bezieht sich auf alle, die des Verbrechens schuldig befunden werden, den Propheten Mohammed oder den Koran beleidigt zu haben.

Die Nachrichtenagentur der Päpstlichen Missionswerke „Asianews“ hat eine internationale Unterschriftenaktion zugunsten von Asia Bibi gestartet, an der sich alle beteiligen können:
Your signature to save Asia Bibi and Pakistan.


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