22. Mai 2010 in Chronik
Im bekannten italienischen Adriabadeort Caorle gibt es neben viel Tourismus auch einen besonderen Wallfahrtsort, an dem sich wundersame Geschichten ereignet haben. Alle fünf Jahre wird mit einer großen Prozession daran erinnert.
Caorle (kath.net/rn)
Caorle gilt gemeinhin als beliebter italienischer Badeort bei Österreichern und Deutschen. Auch für gläubige und kulturell interessierte Katholiken hat das "Klein-Venedig" einiges zu bieten. Neben dem wunderschönen Dom hier werden täglich mehrere Heilige Messen gefeiert - mit seinem reizvollen Campanile verdient vor allem das kleine Wallfahrtskirchlein Madonna dell'Angelo die Aufmerksamkeit.
Die Kirche, die sich am Ostende des Dammes der künstlichen Insel befindet, dürfte das älteste Gotteshaus von Caorle sein und aus dem 6. Jahrhundert stammen. Mit der Kirche, die dem Heiligen Erzengel Michael geweiht ist, werden wundersame Dinge in Verbindung gebracht.
So soll die Figur der Madonna dell'Angelo eines Tages in der Nähe der Kirche im Meer von Fischern gesichtet worden sein. Doch konnte sie vorerst niemand bergen, weil sie an einem schweren Marmorblock lag. Erst mit der Hilfe von einigen jungen Burschen gelang die wundersame Bergung. Die Madonna wurde in die Kirche gebracht.
Im Jahre 1727 ereignete sich ein weiteres Wunder. In Caorle tobt ein unglaubliches Unwetter, große Stadtteile wurden überschwemmt, doch der Kirche am Meer passierte nichts. Zwei Marmorkreuze beim Eingangsportal zeigen noch heute die Wasserhöhen. Seit diesem Zeitpunkt wurden regelmäßig große Dank- und Bittprozessionen zur Madonna dell'Angelo organisiert.
Seit 1965 finden die Prozessionen immer alle fünf Jahre Anfang September statt. Mit geschmückten Booten und Kostümen wird an das wunderbare Erscheinen der Madonna aus dem Meer erinnert. Die Feiern dauern mehrere Tage. Als Höhepunkt wird am Sonntag nach mehreren Heiligen Messen die Madonna über das Meer zur Wallfahrtskirche gebracht. Dieses Jahr finden die Feierlichkeiten vom 10. bis 12. September statt.
Fotos: (c) Caorle.it
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